Grevenbroich Florianer stark gefordert

Grevenbroich · Grevenbroich Zum Jahreswechsel konnte die Grevenbroicher Feuerwehr in den Gerätehäusern bleiben, angesichts der hohen Einsatzzahl im zu Ende gegangenen Jahr ein eher ungewöhnlicher Abschluss. "Im Jahr 2007 sind wir zu rund 760 Einsätzen ausgerückt, deutlich mehr als im Jahr davor", erklärt Peter Schlangen, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Grevenbroich. 2006 hatten die 260 Feuerwehrleute knapp 700 Einsätze bewältigt, "davon waren allein 190 Einsätze wegen der Vogelgrippe".

 Die Feuerwehr muss für alle möglichen Einsätze vom Großbrand bis zum Unfall auf der Autobahn gerüstet sein. Dafür wird sie 2008 mit einer neuen Drehleiter und drei Löschfahrzeugen ausgerüstet.

Die Feuerwehr muss für alle möglichen Einsätze vom Großbrand bis zum Unfall auf der Autobahn gerüstet sein. Dafür wird sie 2008 mit einer neuen Drehleiter und drei Löschfahrzeugen ausgerüstet.

Foto: NGZ

Das Jahr 2007 begann für die Wehr gleich mit einem Paukenschlag: Anfang Januar wurde der Teppich-Handel Dross ein Opfer der Flammen, 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz. "Wir konnten verhindern, dass das Feuer auf die Nachbargebäude übergriff", so Schlangen. Die Wehr erhielt für den Einsatz viel Lob. Kurze Zeit später sorgte "Kyrill" für 100 Sturmeinsätze in wenigen Stunden - "zum Glück hatten die Wetterdienste den Orkan frühzeitig angekündigt, so dass wir uns vorbereiten konnten". Im Frühjahr erlag ein Tankwagenfahrer seinen Brandverletzungen nach einem Feuer in Hülchrath. Und nach dem Unfall auf der BoA-Baustelle mit drei Toten im Oktober kam unter anderem die Höhenrettungsgruppe als Spezialeinheit zum Einsatz.

Insgesamt 236 Brände und 515 Technische Hilfeleistungen weist die Statistik bis zum 28. Dezember aus, allein zwölf Menschen konnten bei Einsätzen auf der Autobahn gerettet werden. Einen Trend zu höheren Einsatzzahlen vermag der Feuerwehrchef aber nicht zu erkennen. "Im Jahr davor war es zum Glück vergleichsweise ruhig."

Egal wie viele Einsätze auf die Wehr im neuen Jahr warten, die 260 hauptberuflichen und ehrenamtlichen Florianer müssen stets vorbereitet sein. Dafür wird der Fuhrpark der Wehr 2008 kräftig erneuert. Für das erste Quartal angekündigt ist die neue Drehleiter für die hauptamtliche Wache, beim 17 Jahre alten Vorgänger lohnen die erforderlichen Reparaturen nicht mehr. Der Löschzug Gustorf erhält ein neues Hilfeleistungsfahrzeug - im Fachjargon HLF 20/16 genannt -, die Löschzüge Hülchrath und Wevelinghoven bekommen je ein etwas kleineres Löschgruppenfahrzeug (LF 10/6).

Die Neuen - insgesamt ein Investitionsvolumen von rund 1,5 Millionen Euro - lösen Fahrzeuge ab, diel seit 20 und mehr Jahren im Einsatz stehen. "Die Stadt lässt uns trotz der schwierigen Finanzlage nicht im Regen stehen", betont Schlangen, der für 2008 zudem auf "einen möglichst raschen Baubeginn für das Feuerwehrgerätehaus Wevelinghoven" hofft. Noch läuft eine gerichtliche Auseinandersetzung im Zusammenhang mit dem Projekt an der Langwadener Straße.

Ausreichend ist laut Peter Schlangen die Zahl der Einsatzkräfte. Tagsüber, wenn viele Feuerwehrleute außerhalb arbeiten, werden sofort mehrere Löschzüge gemeinsam alarmiert. Ein Vorteil bildet die recht hohe Zahl von Schicht-Dienstlern, die oft eben auch tagsüber ausrücken können. Doch Schlangen denkt bereits an die Zukunft. "Wir wollen verstärkt für unsere Jugendfeuerwehr werben, aus der heute der meiste ,Nachwuchs' in den Löschzügen kommt." So soll sich die Jugendfeuerwehr wieder beim Frühlings- und Herbstfest in der City der Öffentlichkeit präsentieren.

(NGZ)
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