Grevenbroich Flüchtlinge kostenlos ins Fitness-Studio? Stadt klärt UWG-Anfrage

Grevenbroich · Können Flüchtlinge auf Kosten der Stadt in Grevenbroicher Fitness-Studios trainieren? Diese Frage will die UWG geklärt wissen. Sie hat den Bürgermeister gestern schriftlich um Auskunft gebeten.

Die Wählergemeinschaft beruft sich auf Informationen aus einem Grevenbroicher Studio. Dort seien Asylsuchende mit einer städtischen Bescheinigung erschienen, die sie angeblich von den Gebühren befreie. "Es stellt sich die Frage, warum die Stadt solche Beiträge übernimmt, da es sich anscheinend nicht um medizinisch notwendige Leistungen handelt", sagt UWG-Ratsherr Hubert Rütten: "Die Nutzer treiben nämlich keine Gymnastik, sondern arbeiten mit Hanteln in der Muckibude."

Die UWG will nun vom Bürgermeister wissen, ob eine Stadt mit Sanierungskonzept überhaupt Geld für eine solche freiwillige Leistung ausgeben dürfe. "Vor dem Hintergrund der vorangegangenen Haushaltsberatungen und Kürzungen im Bereich der Musikschule wäre das ein Schlag ins Gesicht der übrigen Bürger", heißt es in der von Hubert Rütten und dem Fraktionsvorsitzenden Carl Windler unterzeichneten Anfrage.

Das Schreiben der Unabhängigen sorgte gestern im Rathaus für Verwunderung. "Unser Sozialamt hat keinerlei Bescheinigungen für Fitness-Studios ausgestellt", berichtet der zuständige Dezernent Claus Ropertz. Die Stadtverwaltung versuche zwar, die jungen, in Grevenbroich angekommenen Flüchtlinge in heimischen Sportvereinen zu integrieren und stelle dafür auch Bescheinigungen aus - doch: "Das gilt nicht für Fitness-Studios."

Ropertz will der Sache nun auf den Grund gehen. Es sei nicht auszuschließen, sagt er, dass eine Bescheinigung für Sportvereine fälschlicherweise in einem Fitness-Studio vorgelegt wurde. Diesbezüglich hat er die UWG aufgefordert, Fakten auf den Tisch zu legen.

Offiziell beantwortet wird die Anfrage der Unabhängigen in der nächsten Ratssitzung, die am Donnerstag, 26. Januar, stattfindet.

(wilp)
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