Grevenbroich Förderverein: VHS-Team arbeitet personell am Limit

Grevenbroich · Die Politik sollte der Volkshochschule mehr Wertschätzung entgegenbringen. Das fordert Jürgen Weitz vom VHS-Förderverein. Damit reagiert der Vorsitzende auf eine Feststellung, die von der ABG-Fraktion im Rahmen der Haushaltsklausuren getroffen wurde. Angesichts eines sich für 2016 abzeichnenden Defizits von rund 170.000 Euro müsse die personelle Ausstattung der Weiterbildungseinrichtung hinterfragt werden, meinen die Aktiven Bürger. "Solche Äußerungen tragen nicht zur Motivation eines Teams bei, das mit wenigen Leuten eine hervorragende Arbeit leistet", kontert nun Weitz.

Noch vor fünf Jahren hatte die Gemeindeprüfungsanstalt festgestellt, dass die Grevenbroicher VHS so sparsam wie keine andere in Nordrhein-Westfalen arbeitet. Im Vergleich von rund 140 Volkshochschulen nahm die Bildungseinrichtung eine Spitzenposition ein. Dafür gab es mehrere Gründe: eine schlanke Personalstruktur, die enge Kooperation mit der Jugendkunstschule sowie Synergien mit benachbarten Volkshochschulen.

"Dieser erste Platz bedeutet auch, dass die VHS in Grevenbroich am schlechtesten personell besetzt war. Und das ist sie auch heute noch, denn am Personalschlüssel hat sich in den vergangenen fünf Jahren wenig getan", sagt Jürgen Weitz. Sein Beispiel: Die Geschäftsstelle im alten Waagehaus auf der Stadtparkinsel müsse lediglich mit 1,6 Stellen auskommen, vergleichbare Volkshochschulen würden über drei Stellen verfügen. Gerade mit Blick auf die gestiegenen Anforderungen, die sich durch die Deutschkurse für Flüchtlinge ergeben, würde das VHS-Team in Grevenbroich oftmals an seinem Limit arbeiten. "Diese Leistung müsste die Politik eigentlich anerkennen", meint Weitz mit Blick auf die Äußerungen der ABG.

Die Volkshochschule in Grevenbroich bietet in diesem Jahr etwa 5500 Unterrichtsstunden an. Alleine im aktuellen Semester hat die Weiterbildungseinrichtung mehr als 320 Angebote im Programm.

(wilp)
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