13 Jahre nach Mädchenmord Führt Gen-Spur zum Mörder?

13 Jahre nach Mädchenmord · Grevenbroich Vergessen hat er seine Tochter nicht, im Gegenteil: "Ich denke auch nach dieser langen Zeit noch jeden Tag an Claudia", erzählt Friedhelm Ruf leise. Und in jedem Frühjahr, wenn der Todestag des damals elfjährigen Mädchens naht, wird es für den 54-Jährigen besonders schmerzhaft.

 Mit Hilfe von Gentests will die Polizei nach 13 Jahren den Mord an Claudia Ruf aufklären: Das elfjährige Mädchen aus Hemmerden war 1996 von einem Unbekannten verschleppt und getötet worden. Jetzt gibt es eine Spur, die zum Mörder des Kindes führen könnte.

Mit Hilfe von Gentests will die Polizei nach 13 Jahren den Mord an Claudia Ruf aufklären: Das elfjährige Mädchen aus Hemmerden war 1996 von einem Unbekannten verschleppt und getötet worden. Jetzt gibt es eine Spur, die zum Mörder des Kindes führen könnte.

Foto: NGZ

Grevenbroich Vergessen hat er seine Tochter nicht, im Gegenteil: "Ich denke auch nach dieser langen Zeit noch jeden Tag an Claudia", erzählt Friedhelm Ruf leise. Und in jedem Frühjahr, wenn der Todestag des damals elfjährigen Mädchens naht, wird es für den 54-Jährigen besonders schmerzhaft.

Dann kommen die Erinnerungen an den 11. Mai 1996, als sich die Tochter am Nachmittag fröhlich verabschiedete, mit dem Hund am Ortsrand von Hemmerden spazieren ging und nicht mehr nach Hause kam. Zwei Tage später wurde die Leiche des Kindes entdeckt - der Mörder hatte das Mädchen getötet und auf einem Feldweg in der Nähe von Euskirchen verbrannt. "Das kann man nicht verarbeiten, das begleitet einen durch das ganze Leben. Claudia wäre heute 24 Jahre alt - und ich denke oft daran, was aus meiner Tochter geworden wäre", sagt Ruf.

Jetzt haben Polizei und Staatsanwalt überraschend einen neuen Ermittlungsansatz. "Es ist nun gelungen, an den im Jahr 1996 gesicherten Beweismitteln molekulargenetisches Material zu isolieren, das eindeutig nicht dem Opfer zugeordnet werden konnte", erklärt der Mönchengladbacher Oberstaatsanwalt Peter Aldenhoff: "Daher sollen nun in einem bestimmten Personenkreis DNA-Vergleichsproben genommen werden."

Im Klartext: Dank neuer Untersuchungsmethoden stießen die Mitarbeiter des kriminaltechnischen Labors des Landeskriminalamts Düsseldorf auf Spuren, die möglicherweise vom Täter stammen können. Erst heute ist es möglich, aus einzelnen Hautzellen oder Bluttröpfchen einer Person einen so genannten genetischen Fingerabdruck zu gewinnen. Dazu werden selbst unvollständige DNA-Bruchstücke als Träger der Erbinformation vermehrt, um einen Rückschluss auf den Täter zu erhalten.

Um den Unbekannten auch 13 Jahre nach dem Mord ausfindig machen zu können, planen die Ermittlungsbehörden einen Gentest. Wie groß der Personenkreis ist, kann Peter Aldenhoff zurzeit nicht sagen: "Theoretisch ist es denkbar, dass es sich dabei um Männer handelt, die in der Vergangenheit durch Sexualstraftaten bereits aufgefallen sind."

Mehr in der Donnerstagausgabe der Neuß-Grevenbroicher Zeitung.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Mehr Lohn!
Warnstreik in der Chipsfabrik Mehr Lohn!