Grevenbroich Fußgängerzone bald größer und weniger trist?

Grevenbroich · Steinweg und Oelgasse sollen der Einkaufsmeile zugeschlagen werden. Die SPD verspricht sich davon mehr Attraktivität in der Innenstadt.

Die Fußgängerzone soll vergrößert werden. Künftig sollen auch der Steinweg und die Oelgasse zur Grevenbroicher Einkaufsmeile gehören. Dafür haben sich jetzt die Mitglieder des Bauausschusses ausgesprochen. Stimmt der Stadtrat diesem Vorhaben zu, werden beide Straßen für Fahrzeuge gesperrt. Sie dürfen dann nur noch von Anliegern und - zu festgelegten Zeiten - dem Lieferverkehr genutzt werden.

Stark gemacht für diese Änderung hatte sich die SPD. Sie verspricht sich von einer Erweiterung der Fußgängerzone nicht nur mehr Attraktivität für die Innenstadt. "Wir gehen auch davon aus, dass es in diesem Zuge zu einer Wiederbelebung der ehemaligen Gaststätte ,Zille' kommen wird", sagt Fraktionsvize Holger Holzgräber. Würde dem Eigentümer des maroden Gebäudes eine Außengastronomie in Aussicht gestellt, werde er auch in einen Neubau investieren, zeigt sich der Ratsherr zuversichtlich: "Das wäre für ihn ein zusätzlicher Anreiz."

Die vor Jahren geschlossene Kneipe hat sich zur Schmuddel-Immobilie in der City entwickelt. "Die Ruine gehört abgerissen. An ihrer Stelle muss ein neues gastronomisches Angebot geschaffen werden", sagt Holzgräber. Nach einem Ortstermin - an dem neben der Stadtverwaltung auch der Eigentümer des Hauses teilgenommen hat - geht er davon aus, dass es zu einem Neubau der Zille kommen wird, sobald Steinweg und Oelgasse zur Fußgängerzone deklariert werden. "Dieses Signal haben wir", sagt Holger Holzgräber. Auch der gegenüber der "Zille" liegende Imbissbetrieb könne seiner Meinung nach von einer Außengastronomie profitieren.

Die Erweiterung der Fußgängerzone passt nach Ansicht der SPD auch zu einem Vorschlag, den die Planungsgruppe MWM aus Aachen im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes formuliert hat. Die Architekten wollen Fußgänger künftig über eine Nord-Süd-Achse vom Stadtpark über den Markt und den Steinweg bis zur Schlossstraße führen. Der Weg von der "Grünen Lunge" zum historischen Wahrzeichen der Stadt soll mit in den Boden eingelassenen Metallbändern sichtbar gemacht werden. "Mit einem sicher gestalteten Überweg auf der Karl-Oberbach-Straße könnten das Schloss mit seinen gastronomischen Angeboten und auch das künftige Schlossbad besser an die Fußgängerzone angebunden werden", sagt Holger Holgräber.

Der Steinweg und die Oelgasse wurden bereits vor der Landesgartenschau (1995) optisch der Fußgängerzone angepasst. In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Überlegungen gegeben, die Einkaufsmeile auf die beiden Straßen auszuweiten. Bevor das Vorhaben nun umgesetzt werden kann, muss ein sogenanntes Entwidmungsverfahren in Gang gesetzt werden, da die Straßen für einen Teil des öffentlichen Verkehrs entzogen werden sollen.

Sobald der Rat in seiner Juli-Sitzung grünes Licht für dieses Projekt signalisiert hat, werden die Pläne öffentlich ausgelegt. Bürger haben dann die Gelegenheit, ihre Einwände vorzubringen.

(NGZ)
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