Grevenbroich Fußgängerzone: Politikern sind automatische Poller zu teuer
Grevenbroich · Autos sollen - außerhalb der Lieferzeiten montags bis freitags von 7 bis 11 Uhr - aus der Grevenbroicher Fußgängerzone ausgesperrt werden. Doch statt automatischer hochfahrender Poller, wie von der Stadtverwaltung vorgeschlagen, ist zunächst einmal Handarbeit angesagt. An den Zufahrten zur Fußgängerzone in der Innenstadt sollen vorerst manuell Metallpoller in zum Teil bereits vorhandene Öffnungen gesetzt werden.
Der Grund: Die erforderlichen sechs automatischen Absperr-Anlagen, die bei Bedarf etwa von Rettungsdiensten ferngesteuert versenkt werden können, würden insgesamt rund 60.000 Euro kosten. Zu teuer, waren sich die Politiker im Bauausschuss einig. "60.000 Euro wären ein dicker Brocken", sagte FDP-Ratsherr Peter Cremerius. Auch Wolfgang Kaiser (CDU), Karl-Heinz Hüsken (UWG) und anderen war diese Summe angesichts der Haushaltslage der Stadt erheblich zuviel. Die UWG-Fraktion die die Poller gefordert hatte, hatte bereits vor der Sitzung für eine preiswertere Alternative plädiert.
Beigeordneter Florian Herpel gab im Bauausschuss aber zu bedenken, "dass langfristig die Lösung mit automatisch hochfahrenden Pollern kostengünstiger ist", weil die manuelle Lösung über längere Zeit viel Zeitaufwand erfordere. "Wir könnten die Investition auf mehrere Jahre verteilen und die Poller schrittweise installieren", schlug Peter Cremerius vor. Da das Geld im Etat für das Jahr 2018 nicht eingeplant ist, soll das Thema für das Haushaltsjahr 2019 wiederaufgegriffen werden - bis dahin sollen Poller per Hand eingesetzt werden.
Wie das in der Praxis erfolgt, wollen die Politiker dem Rathaus-Team als "Geschäft der laufenden Verwaltung" überlassen.
Die UWG-/ABG-Ratsfraktion hatte im Vorfeld vorgeschlagen, dass die Stadt mit Innenstadt-Händlern eine Vereinbarung treffen könne, dass diese die Metallstangen um 7 Uhr an den Zufahrten entfernen und um 11 Uhr wieder in die Öffnungen einsetzen.
