Grevenbroich Galerie Dielämmer zeigt Werke von 15 Künstlern

Grevenbroich · Die aktuelle Ausstellung in der Galerie Judith Dielämmer ist etwas für Nostalgiker - und Schnäppchen-Jäger: Angeboten werden für vergleichsweise kleines Geld Editionen der vergangenen Jahre. Etliche Namen sind in Vergessenheit geraten, mancher Künstler lebt nicht mehr. Wo die Dielämmer-Künstler künftig anzutreffen sind, steht noch nicht fest: Sie sind im Gespräch mit dem Eigentümer eines leerstehenden Ladenlokals, haben sich nur noch nicht über die Höhe der Miete einigen können.

Es handelt sich überwiegend um Kleinformate, wobei die Objekte überwiegen. Und mitunter hat die Kunst sogar einen Zusatznutzen: Claudia Ehrentraut und Maria Gilges haben aus der Serie "Unsere Mütter sind schön" ein T-Shirt produzieren lassen mit den scherenschnittartigen Gesichtern ihrer Mütter. Abschiedsschmerz spricht aus den vergleichsweise großformatigen Fotos von Inge Broska. Eine desolat wirkende Toilette, in der ein goldener Engel zu verschwinden scheint, goldene Engel, die eine enge alte Holztreppe herunterzufallen scheinen - so hat die Künstlerin den Abschied von Alt-Otzenrath verarbeitet. Das kommt nicht in die Tüte? Doch: Anne Behrens hat Papiertüten mit ihren typischen Papierkunstwerken verziert. Immer wieder ist in der Ausstellung zu beobachten, dass Vorhandenes als Basis für die Objekte diente. Werner Franzen etwa arrangierte gebrauchte Filtertüten und Torten-Spitzendecken aus Papier zu Kunst. Elisabeth Busch-Holitschke hat in goldenen Schälchen, in denen einst Katzenfutter war, Rosen aus Plastik blühen lassen. Janne Gronen schuf Gürtel aus Stoff und den goldfarbenen Rettungsdecken. Axel Naß wandelt Schrott in bewegliche kleine Kunstobjekte um.

Die ungewöhnlich facettenreiche Ausstellung ist bis 16. August freitags von 18 bis 20 Uhr, geöffnet.

(barni)
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