Grevenbroich Giftschlangen: Amt fordert Meldepflicht

Grevenbroich · Nachdem in Mülheim an der Ruhr ein Haus wegen einer entflohenen Kobra evakuiert werden musste, sind auch Grevenbroicher Bürger beunruhigt. Die Frage: Kann so etwas auch in der Nachbarschaft geschehen? Kreisveterinär Dr. Gerhard Fischer entkräftet diese Sorge zwar. "Wir haben in Grevenbroich zwölf registrierte Schlangenhalter. Kenntnisse über Giftschlangen in privater Haltung liegen uns nicht vor", sagt er. Zugleich räumt er aber ein, dass es eine Dunkelziffer geben könne. "Meldepflichtig sind die Tiere nur, wenn sie unter Artenschutz stehen", erklärt Fischer. Nicht alle Giftschlangen fallen darunter. Klapperschlangen sowie bestimmte Mamba- und Kobra-Arten seien von der Regelung nicht betroffen.

Fischer hat sich deshalb bereits vor geraumer Zeit an das zuständige NRW-Umweltministerium gewandt. "Aus unserer Sicht wäre eine generelle Meldepflicht für exotische Tiere wie Schlangen wünschenswert", betont Fischer. In der Behörde sieht man jedoch keinen Handlungsbedarf. Markus Fliege, Pressesprecher im NRW-Umweltministerium, verweist darauf, dass die "bestehenden Regelungen ausreichen". Das Ordnungsrecht lege fest, dass der Halter eines gefährlichen Tieres dafür sorgen müsse, dass keine Gefahr von dem Tier für die Allgemeinheit ausgeht.

Ein Problem seien laut Fischer Börsen, bei denen Giftschlangen und andere Exoten verkauft werden. "Es wäre gut, wenn die Verkäufer uns mitteilen würden, an wen sie gefährliche Tiere verkauft haben."

(NGZ)
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