Grevenbroich Graffiti-Künstler verschönert Awo-Haus

Grevenbroich · Der 22-Jährige Dominik Hoffmann hat auf Anfrage der Stadt und der Arbeiterwohlfahrt den Awo-Pavillon in Kapellen verschönert. Motive von der Erft, von Feldarbeiten und der Raketenstation zieren bereits die ersten drei Außenwände.

 Johannes-Adam Palm, Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt, ist mit dem Endergebnis zufrieden. Seit Ende Oktober hat der Awo-Pavillon in Kapellen eine neue bunte Fassade.

Johannes-Adam Palm, Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt, ist mit dem Endergebnis zufrieden. Seit Ende Oktober hat der Awo-Pavillon in Kapellen eine neue bunte Fassade.

Foto: Lothar Berns

Die Begegnungsstätte des Arbeiterwohlfahrt-Ortsvereins Kapellen erstrahlt wieder in neuem Glanz. Der Pavillon an der Schuberstraße wurde von dem Studenten Dominik Hoffmann mit Graffiti-Heimatmotiven verschönert.

Insgesamt drei Pavillons stehen in Kapellen den ortsansässigen Vereinen zur Verfügung. Darunter auch einer, der von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) für Seniorennachmittage oder Handarbeitskurse genutzt wird. Auf die Idee, zur Verschönerung einen Graffiti-Sprayer zu engagieren, war der Vorsitzende des Kreisverbandes, Johannes-Adam Palm, gekommen.

"Der Awo-Ortsverband in Kapellen hat sich vor Kurzem aufgelöst", erklärt der Vorsitzende. Bei der Übernahme des Pavillons durch die Kreis-Arbeiterwohlfahrt seien neben Mängeln an Decke und Boden, auch Graffiti-Schmierereien an den Außenwänden aufgefallen. "Da habe ich gedacht, wenn schon Sprayer die Wände nutzen, dann können sie sich auch über schöne und kreative Motive Gedanken machen" , erinnert sich Palm.

Mit Hilfe der Stadt wurden dann nicht nur die Decken- und Bodenschäden ausgebessert. Robert Jordan vom Stadtmarketing stellte auch den Kontakt zu Graffiti-Sprayer Dominik Hoffmann her. Dieser hatte sich vor einiger Zeit bereits nach legalen Flächen für seine Arbeit beim Stadtmarketing erkundigt, erinnert sich der 22-Jährige, der erst vor zwei Jahren das "Sprayen" für sich entdeckte.

Den Awo-Pavillon zu gestalten, war da eine willkommene Chance für den gebürtigen Gustorfer. Obwohl er mittlerweile sein BWL-Studium in Siegen begonnen hat, fuhr Hoffmann für die Aktion an zwei Wochenenden zurück in seine Heimat Grevenbroich.

Drei der vier Wände sind nun fertiggestellt und haben die ersten positiven Reaktionen bei den Kapellenern ausgelöst. "Die Besucher sind von den Motiven sehr angetan und froh, dass die Außenwände nicht länger verunstaltet sind", berichtet Johannes-Adam Palm. Die Graffiti, zeigen die Erft, ein Feldarbeit-Motiv und die Raketenstation zu den verschiedenen Jahreszeiten.

"Weil ich vier Wände zur Verfügung hatte, kam mir die Idee jede in einer anderen Jahreszeit zu gestalten", erklärt Dominik Hoffmann. Seit Ende Oktober sind die Zeiten Frühling, Sommer und Herbst nun fertiggestellt - was noch fehlt, ist der Winter. Die eigentliche Motivwahl war eine Zusammenarbeit zwischen Johannes-Adam Palm und Dominik Hoffman. Die beiden Akteure waren sich gleich darüber einig, dass ortsbezogene Motive gewählt werden sollten. Der Schriftzug "Arbeiterwohlfahrt", der am Sockel des Pavillons zu lesen ist, hat der Künstler dann aus den übrig gebliebenen Farben improvisiert.

Eine Idee für die vierte Wand stehe noch nicht fest, sagt Hoffmann: "Allerdings muss das Motiv dann noch den Winter widerspiegeln." Das Bild entstehe vermutlich erst im Frühjahr "wenn es wieder wärmer wird", erklärt Hoffmann. Für seine Arbeit hat der 22-Jährige kein Geld genommen. Die Materialkosten in Höhe von 350 Euro wurden von der Awo getragen. Das gute für den jungen Studenten: "Meistens bleibt von dem Material was übrig."

(NGZ)
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