Grevenbroich Graffiti-Star macht mit Schülern Kunst

Grevenbroich · Zehn Schüler gestalten das Stromhäuschen an der Hans-Sachs-Straße neu. Graffiti-Star ami-one unterstützt sie dabei.

 Freuen sich auf die künstlerische Arbeit am Stromhaus: die Schüler und Thomas Wiemann, Iken Vander und Christine Rellensamnn (r.).

Freuen sich auf die künstlerische Arbeit am Stromhaus: die Schüler und Thomas Wiemann, Iken Vander und Christine Rellensamnn (r.).

Foto: von Dolega

Unterstützt vom Grünflächenamt, gesponsort vom Jugendförderverein und vom Wissen des Graffiti-Künstlers ami-one begleitet, gestalten zehn Schüler das einigermaßen herunter gekommene Stromhäuschen an der Hans-Sachs-Straße um.

"Wir sind ein Pilotprojekt", weiß Iken Vander. "So etwas hat die Stadt vorher nicht initiiert." Sie ist Schulsozialarbeiterin, im gleichen Haus wie Sozialarbeiterin Hilde Seuring von der Alten Feuerwache tätig, und war "sofort von der Idee begeistert", das schäbig ausschauende Gebäude optisch aufzuwerten. Mit Graffiti, was die Ausdrucksweise junger Leute ist, einen künstlerischen Anspruch hat und für das Quäntchen Farbe und Frische sorgt, soll das Backsteinhaus aufgepeppt werden. Teilnehmende Schüler waren rasch gefunden: besagtes Stromhäuschen grenzt an die Wilhelm-von-Humboldt Gesamtschule, hier wurde die didaktische Leiterin Christine Rellensmann kontaktiert, die "sofort begeistert war. Das entspricht unserem Schulmotto", sagt sie über das so "praxisorientierte Projekt".

"Wir haben einen Wettbewerb gemacht", erinnert sich Joel (11). Mehr als 150 Entwürfen kamen zusammen, daraus konnten die Wilhelm-von-Humboldt-Schüler per Punktevergabe demokratisch entscheiden, wer das Rennen macht. Motive wie Schullogo und Namenszug, eine Weltkugel mit Pfeil auf Orken, zauberhafte Manga-Figuren, die die Schule durch die Luft wirbeln oder beschützende Drachen wurden ausgewählt. "Ich bin echt stolz, dabei zu sein", sagt Joel. Graffiti zu sprühen, sei "viel besser als mit Stiften auf Papier zu malen", "das macht mehr Spaß", bestätigen Gabriel, ebenso wie Yigithan (beide 11) weitere Teilnehmer. Innerhalb von acht Wochen soll das Objekt in neuem Glanz erstrahlen. Immer mittwochs ab 13 Uhr wird es dann mit dem schulprojekterfahrenen ami-one kreativ.

"Wir machen alles", beschreiben die Teilnehmer die Arbeiten. Bevor die insgesamt zehn Fünft- und Sechstklässler mit der fachgerechten Besprühung per Farbbüchse beginnen, werden Vorabmaßnahmen ergriffen. "Die GWG hat die Wandflächen grundgereinigt", beschreibt Iken Vander, als nächstes wird die Grundierung aufgetragen. Dann erstellt ami-one quasi eine Collage der zehn Einzelmotive zum großen Gesamtbild. Aber es geht nicht nur um die Vermittlung kunstvoller Sichtweisen, Mut zu neuen Blickwinkeln und den gekonnten Umgang mit Farbspraybüchsen. "Respekt vor dem Eigentum anderer ist essenziell", sagt Iken Vander. Ausgestattet mit Sicherheitsanzügen plus Atemmasken, "das hat ja alles eine Menge Geld gekostet", geht es auch um Hege und Pflege der benutzten Materialien. "Dazu gehört auch, Farbrollen nach der Benutzung so auszuwaschen, dass sie wieder benutzbar sind." Auch Teambuildung im Sinne eines Gemeinschaftsgefühls soll vermittelt werden. "Unser Traum ist, am Ende mit einem Fest, ganz groß Einweihung zu feiern", sagen Joel und Gabriel. Sämtliche Schritte werden übrigens von Pascal und Jan, zwei jungen Filmern der Medienwerkstatt Glehn, begleitet. Den geplanten Kurzfilm bekommt jeder Teilnehmer. "Und auf unserer Homepage soll er auch zu sehen sein", sagt Christine Rellensmann.

(von)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort