Grevenbroich Frau erstattet Anzeige nach Hunde-Attacke

Grevenbroich · Eine Grevenbroicherin wurde, wie sie schildert, in der Innenstadt von einem Hund gebissen und verletzt. Sie erstattete Anzeige. Die Stadt will nun den Halter ermitteln.

 Brigitte Faltin wurde, wie sie berichtet, auf dem Weg zwischen Krankenhaus und Montanushof-Parkhaus von einem Hund angefallen und am Arm verletzt.

Brigitte Faltin wurde, wie sie berichtet, auf dem Weg zwischen Krankenhaus und Montanushof-Parkhaus von einem Hund angefallen und am Arm verletzt.

Foto: salz

Der Schock saß tief. Auf dem belebten Fußweg zwischen dem Kreiskrankenhaus und dem Montanushof-Parkhaus wurde eine Grevenbroicherin, wie sie berichtet, Opfer eines Hundes. Zwei Mal sei sie von dem Tier gebissen worden. Die Frau hat Anzeige erstattet, nach dem Landeshundegesetz ist die Stadt zuständig. Die versucht, den Hundehalter ermitteln.

Am Dienstag gegen 12 Uhr war Brigitte Faltin (63) vom Krankenhaus unterwegs in Richtung City, als ihr ein jüngerer Mann mit einem - angeleinten - Hund mit grauem Fell entgegenkam. "Als ich auf deren Höhe war, sprang mich der Hund plötzlich an, legte seine Pfoten an meine Brust", berichtet sie. "Ich habe gerufen: 'Halten Sie den Hund fest', doch da war es schon geschehen. In den Ellbogen und in die Hüfte sei sie gebissen worden. "Es blutete. Ich war geschockt, zitterte wie Espenlauf", schildert sie. "Ich habe mich umgedreht und bin zurück zum Krankenhaus gelaufen - in die Notaufnahme." Die große Wunde am Ellbogen musste mit mehreren Stichen genäht werden. "Wir wollten in Urlaub fahren, haben ihn aber verschoben", sagt sie.

 Die Wunde musste genäht werden.

Die Wunde musste genäht werden.

Foto: Faltin

Nach dem Erlebnis ist Brigitte Faltin empört. "Es ist fahrlässig, mit so einem Tier unterwegs zu sein." Was wäre passiert, wenn der Hund nicht sie, sondern ein Kind angefallen hätte?, fragt sie. Auf Facebook sorgt der geschilderte Vorfall für Aufsehen.

Den Mann hatte sie nach der Attacke aus den Augen verloren - und nicht wieder gesehen. "Ich finde es unmöglich, dass er sich nicht gemeldet hat", nachdem er sie verletzt Richtung Krankenhaus habe laufen sehen, sagt sie. Brigitte Faltin ist zur Polizei gegangen, hat Anzeige erstattet. "Wir haben die Anzeige aufgenommen und an die Stadt weitergeleitet", erläuterte Polizeisprecherin Diane Drawe. Grundlage sei das Hundegesetz für das Land Nordrhein-Westfalen, dafür seien die Kommunen zuständig. Danach handelt ordnungswidrig, wer beispielsweise "vorsätzlich oder fahrlässig" einen Hund "nicht so hält, führt oder beaufsichtigt, dass von diesem keine Gefahr für Menschen oder Tiere ausgeht".

"Wir bitten den Hundehalter, sich unter der Rufnummer 02181 608295 bei uns zu melden. Und wir versuchen, ihn über die Hunderasse den Hundehalter zu ermitteln", erklärt Stadtsprecherin Ines Hammelstein. Der Halter werde dann angeschrieben und zur Stellungnahme aufgefordert. Der Mann ist nach der vorliegenden Beschreibung etwa 30 Jahre alt, 1,65 Meter groß, schlank. Er hatte schwarzes, an den Seiten kurzes Haar. Er sah gepflegt aus, trug ein weißes Hemd und eine dunkle Hose. Der Hund soll etwa 50 Zentimeter hoch sein, ein gräuliches Fell und hellblaue Augen haben. "Vermutlich handelt es sich um einen Weimaraner", sagt Faltin.

Diese Rasse gehört nicht zu den sogenannten gefährlichen Hunden. Wohl aber zählen Hunde ab 40 Zentimeter Widerristhöhe oder ab 20 Kilogramm Gewicht laut Gesetz zu den großen Hunden. Halter solcher Tiere müssen die erforderliche Sachkunde und Zuverlässigkeit besitzen, eine Haftpflichtversicherung für den Hund nachweisen können, zudem muss das Tier einen Microchip haben. Die Sanktionen können von einer Verwarnung über Bußgeld bis zur Abgabe des Hundes reichen. Derartige Anzeigen bei der Stadt seien selten, sagt Hammelstein, "etwa einmal im Jahr".

(NGZ)
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