Grevenbroich Grevenbroicher dinieren ganz in Weiß vor der Villa Erckens

Grevenbroich · Passanten blieben stehen, Handys wurden zum Fotografieren gezückt: Auf der Wiese am Museum Villa Erckens speiste am Samstag Abend eine kleine Gesellschaft an einer Tafel beim zweiten "Dîner en blanc" in Grevenbroich - einem Picknick ganz in Weiß.

 Picknick ganz in Weiß vor der Villa Erckens - erst zweieinhalb Stunden vor Beginn wurde der Ort für die Tafel bekannt gegeben.

Picknick ganz in Weiß vor der Villa Erckens - erst zweieinhalb Stunden vor Beginn wurde der Ort für die Tafel bekannt gegeben.

Foto: D. .Staniek

Punkt 17.30 Uhr hatte Charlotte Häke, eine der Teilnehmerinnen, bereits fertig in weiß gekleidet vor dem Computer gesessen - dann wurde bei Facebook der Ort für das Event mitgeteilt. Tische, Stoffdecken und Servietten, Besteck , Kerzen und - natürlich weiße - Luftballons waren vorbereitet. Um 19 Uhr begann das Picknick der elf Weißgekleideten in zwei Gruppen, die von der jeweils anderen vorher nicht wussten. Die Idee beim "Dîner en blanc": Über Freundeskreise und soziale Medien verabreden sich die Teilnehmer zum Massenpicknick mit festgelegtem Ablauf. Der Organisator darf nicht verraten werden. Die in Frankreich entstandene Idee verbreitet sich auch in Deutschland zusehends.

Charlotte Häke, die mit ihrem Mann gekommen war, hatte einige Freunde zum Mitmachen gewonnen. Mit elf Menschen an der Tafel war die Zahl überschaubar, "aber auch in manchen Großstädten hat es klein angefangen", sagte Häke. "Es ist toll, im Freien an Tischen mit Stoffdecken zu speisen - mal ohne Kunststoffdosen und Einweggeschirr", berichtete Häke, die bereits bei der Premiere 2015 an der Skulptur "Lightning" im Stadtpark dabei war. Das Essen fürs Drei-Gänge-Menü hatte ihre Gruppe beim Italiener besorgt: etliche Antipasti von Teigrollen mit Lachs bis hin zum Flusskrebssalat, als Hauptspeise Rostbeaf, rosa gebraten. Sogar der Sekt wurde aus einer weißen Flasche eingeschenkt. "Es war eine sehr schöne Stimmung, wir haben nette Gespäche geführt", erzählte Häke. Einige Teilnehmer aus den beiden Gruppen "haben sich nun bereits miteinander bei Facebook vernetzt". Gegen 22 Uhr endete das Picknick mit Wunderkerzen. Die Gesellschaft packte zusammen und achtete darauf, keinerlei Müll zu hinterlassen. Bald war der weiße Flashmob spurlos verschwunden.

(NGZ)
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