Grevenbroich Grevenbroicher gedenkt D-Day in der Normandie

Grevenbroich · Siegfried Baran von Borzestowski aus Orken fuhr gestern in die Normandie und berichtet von den Feiern und der Stimmung.

Siegfried Baran von Borzestowski (u. 3. v. l.) besuchte die Feiern zum D-Day-Jahrestag. An der Pegasusbrücke kamen Kriegsveteranen zusammen (o.)

Siegfried Baran von Borzestowski (u. 3. v. l.) besuchte die Feiern zum D-Day-Jahrestag. An der Pegasusbrücke kamen Kriegsveteranen zusammen (o.)

Foto: on

Bundeskanzlerin Angela Merkel, US-Präsident Barack Obama und der russische Präsident Wladimir Putin waren gestern in der Normandie, und auch Grevenbroicher fuhren zum Jahrestag der Landung der Alliierten vor 70 Jahren. Gestern Nacht startete Siegfried Baran von Borzestowski aus Orken mit seiner Partnerin Richtung Normandie, wo am 6. Juni 1944 - am D-Day -- rund 150 000 alliierte Soldaten mit Schiffen landeten, erbittert gekämpft wurde.

Siegfried Baran von Borzestowski (u. 3. v. l.) besuchte die Feiern zum D-Day-Jahrestag. An der Pegasusbrücke kamen Kriegsveteranen zusammen (o.)

Siegfried Baran von Borzestowski (u. 3. v. l.) besuchte die Feiern zum D-Day-Jahrestag. An der Pegasusbrücke kamen Kriegsveteranen zusammen (o.)

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Für den 65-Jährigen ist es ein doppeltes Wiedersehen: Bereits vor zehn Jahren war er beim Jahrestag dort, und zugleich trifft er alte kanadische Freunde. "Ein tolles Erlebnis und ein Ereignis der Völkerverständigung. Hier kommen tausende Menschen aus aller Welt zusammen", berichtete er aus Frankreich. "Ich habe Menschen aus Polen und Finnland getroffen und kanadischen Kriegsveteranen die Hand geschüttelt. Und alle sind freundlich."

Schon seit Tagen reihen sich in der Region dort Gedenkfeiern für die Gefallenen, Monument-Einweihungen und Paraden aneinander. Fahnen wehen, Veteranen kommen in Uniform zusammen, historische Militärfahrzeuge werden präsentiert, T-Shirts mit Aufdrucken von Militäreinheiten verkauft. Baran von Borzestowski spricht von einer Mischung aus "Volksfeststimmung und von nachdenklichen Ereignissen" - etwa wenn Kriegsveteranen erzählen, wie sie in den Krieg geschickt wurden, was sie an der heftig umkämpften Front erlebt haben. "Leider können aus Altersgründen immer weniger kommen" sagt der Orkener. "Und überall sind Poppies, Trauerblumen, zu sehen - Mohnblüten aus Plastik und Papier", sagt Baran von Borzestowski. "Der Jahrestag lässt die Zeit damals wiederaufleben. Man erkennt, worum es ging - um die Befreiung Europas von der Nazi-Diktatur."

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Gestern besuchte er unter anderem die Pegasusbrücke, die englische Fallschirmjäger mit Hilfe von Lastenseglern eingenommen hatten. "Dort gab es heute eine Musikparade, Tausende säumten die Straßen. Am Donnerstag waren hier Prinz Charles und Camilla." Froh war Baran von Borzestowski, als er mit Hilfe der Polizei die grüne Plakette bekam, um in das abgesperrte Gebiet für die Feiern zu gelangen. Immer wieder ging der Blick nach oben, wo ein Hubschrauber nach dem anderen mit Politikern anflog.

Auch deutsche Soldaten waren präsent. "An einer Radarstation legte der deutsche Botschafter einen Kranz nieder. Dort traf ich Soldaten aus einer Radareinheit der Bundeswehr aus Erndtebrück." Gestern Abend ging es für die Besucher aus Grevenbroich zu einem Umzug. Nach Courseulles-sur-Mer zur kanadischen Zeremonie mit Queen Elisabeth II und dem kanadischen Premierminister "schaffe ich es aber leider nicht mehr".

Für den Orkener ist es wichtig, die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg aufrecht zu halten, "damit alle Anstrengungen unternommen werden, damit wir so etwas nie wieder erleben müssen".

(NGZ)
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