Grevenbroich Grevenbroicher machen Airport München sicher

Grevenbroich · Das Familienunternehmen Schuster stattet das neue Terminal 1 des Münchener Flughafens mit einem Sicherheitsbeleuchtungssystem aus.

 Wolfgang Schuster (hinten) und Jens Wich von der Geschäftsführung zeigen das Innenleben eines großen Setlon-Verteilerschranks.

Wolfgang Schuster (hinten) und Jens Wich von der Geschäftsführung zeigen das Innenleben eines großen Setlon-Verteilerschranks.

Foto: Lothar Berns

Wer von München aus in den Urlaub fliegt, kann sich demnächst besonders sicher fühlen. Im Zuge des Umbaus und der Erweiterung des Terminals 1 wird modernste Technik verbaut - und das Sicherheitsbeleuchtungssystem kommt aus Grevenbroich. Das Familienunternehmen Schuster konnte sich in einer europaweiten Ausschreibung durchsetzen. "Das Auswahlverfahren ging über zwei Jahre", berichtet Wolfgang Schuster von der Geschäftsführung. Kürzlich fiel die Entscheidung, inzwischen hat auch die Umsetzung begonnen. Etwa ein Jahr wird es dauern, bis der Auftrag abgeschlossen ist, dessen Volumen weit im Millionenbereich liegt. Genaue Zahlen wollen die Geschäftsführer Wolfgang Schuster und Jens Wich nicht nennen.

Der Vorteil des Sicherheitsbeleuchtungssystems mit dem Namen Setlon ist, dass die moderne Technik mit dem vorhandenen Kabelnetz verknüpft werden kann. Damit werden zum einen Kosten eingespart, zum anderen bleibt der Bestandsschutz und damit der Brandschutz erhalten.

 Die Mitarbeiter der Firma Schuster bauen für das Terminal 1 etwa 400 Unterverteilungen zusammen.

Die Mitarbeiter der Firma Schuster bauen für das Terminal 1 etwa 400 Unterverteilungen zusammen.

Foto: Berns Lothar

"Die haben lange gesucht, bis sie uns gefunden haben", sagt Jens Wich mit einem Augenzwinkern. Denn Schuster bietet Konzepte für Neubauten an, ist aber auch darauf spezialisiert, die Sicherheitsbeleuchtung in bestehenden Gebäuden zu modernisieren. Zu den Kunden des Unternehmens zählen unter anderem renommierte Autohersteller wie Porsche oder Daimler. Setlon besteht aus verschiedenen Modulen, große Verteilerschränke sind mit jeweils kleineren Einheiten verbunden, die die Leuchten versorgen. In München werden konsequent alte Leuchten gegen moderne LED-Leuchten ausgetauscht. Diese können von Setlon sowohl als Allgemeinleuchte als auch als Sicherheitsleuchte geschaltet werden.

An einem Modell zeigt Jens Wich, wie es funktioniert: Im normalen Betrieb geben die Lampen und Hinweisschilder zum Notausgang normales Licht ab, im Notfall schaltet Setlon in weniger als einer Sekunde auf Sicherheitsbeleuchtung um. Die Leuchten werden dann mithilfe der angeschlossenen Batterieanlage versorgt. So können Menschen den möglichen Gefahrenbereich mit ausreichend Licht verlassen. In München werden etwa 400 Unterverteilungen für mehr als 7.000 Leuchten verbaut.

Schuster und Wich fassen die Vorteile zusammen: Die Kunden sparen doppelt, da nur eine Art von Leuchte verbaut werden muss und LED-Leuchten insgesamt energiesparender sind, als etwa Leuchtstoffröhren. Zudem sind nach Auskunft von Anja Rebhann, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit von Schuster, am Terminal 1 mit der eigenen Lösung sogar weniger Leuchten erforderlich, als bei anderen Konzepten. Setlon kann über das Internet überwacht und gesteuert werden. Bei kleineren Problemen kann so schnell reagiert werden.

Die Komponenten werden in Grevenbroich installiert, Schuster beschäftigt derzeit etwa 80 Mitarbeiter. "Jeder Verteiler wird geprüft", betonen Wich und Schuster und verweisen auf den eigens dafür vorgesehenen Bereich in der hauseigenen Werkstatt. Erst danach werden die Kästen verpackt und nach München gebracht. Auch für einen geplanten Ausbau des Terminals um noch mehr Fluggastbrücken ist vorgesorgt, denn, so erklärt Wich: "Die Anlagen sind erweiterbar."

(NGZ)
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