Grevenbroich Großtagespflege eröffnet im November

Grevenbroich · "Lala Land" bietet Platz für neun Kinder im Alter von null bis drei Jahre. Sie werden von den Tagesmüttern Linda Mausberg, Beate Kleuel und Angela Schmitz betreut. Weitere Einrichtungen dieser Art werden händeringend gesucht.

 Pädagogisch geschult und mit Liebe für die Jüngsten unserer Gesellschaft im Einsatz: Die Tagesmütter Angela Schmitz (links) und Beate Kleuel.

Pädagogisch geschult und mit Liebe für die Jüngsten unserer Gesellschaft im Einsatz: Die Tagesmütter Angela Schmitz (links) und Beate Kleuel.

Foto: Lothar Berns

Mit vier zusätzlichen Kindergartengruppen sowie fünf Großtagespflegen soll der massive Engpass von etwa 130 fehlenden Plätzen zu dem im August beginnenenden neuen Kindergartenjahr rasch behoben werden. "Lala Land" ist eine der neuen Großtageseinrichtungen. Am 1. November ist Eröffnung, freuen sich Linda Mausberg, Angela Schmitz und Beate Kleuel auf die Eröffnung "ihres Babys".

Die Frauen sind nicht nur selbst Mütter und seit Jahren privat miteinander befreundet. Alle drei sind erfahrene Tagesmütter. Eine wichtige Voraussetzung, wie Diplom-Sozialarbeiterin Elisabeth Ridder, Fachberaterin des Jugendamtes, sagt. "Engagement und Liebe zum Kind, plus die körperliche Konstitution sind Grundbedingung, Kindertagespflegeperson werden zu können." Jenseits dessen muss eine 160 Stunden umfassende Ausbildung zur sogenannten Tagesmutter absolviert werden. Komplettiert wird die Theorie durch mehrere Praxistage, "drei bis vier Tage dauert das Praktikum bei einer bereits tätigen Tagesmutter". Und die aktiven Tagesmütter, 33 ihrer Art gibt es momentan in Grevenbroich, nehmenregelmäßig an Fortbildungen teil. "Mutig und toll", nennt die Fachberaterin den Schritt der Lala Land-Gründerinnen in die Selbstständigkeit. Die Frauen sagen, sie seien "total auf Kinder gepolt" und möchten mit dem Projekt "Mut zur Lücke" beweisen. Eine entsprechende Unterkunft war per Internet schnell gefunden. Die etwa 100 Quadratmeter großen Räume Am Weizenfeld sind noch farbloser Rohbau. "Das Schöne ist, dass wir zu einem Zeitpunkt gemietet haben, zu dem wir noch den Ausbau mitgestalten konnten", sagt Beate Kleuel.

Zur Betreuung der neun Kinder im Alter von null bis drei Jahren ist ein Raum als Spiel- und Aufenthaltsort geplant, ein weiterer soll zum Ausruhen und Schlafen genutzt werden. "Wir sind keine Babysitter und nicht bloß zur Bespaßung da. Wir haben einen Bildungsauftrag", skizziert Angela Schmitz das Konzept, das nach dem Motto "bilden, erziehen und betreuen" als Gesetz der professionellen Frühförderung festgeschrieben ist. Einer der Schwerpunkte im Lala Land wird die Herstellung eigenen Spielzeuges sein. "Das fördert kognitive Fähigkeiten und Feinmotorik", weiß das Trio. Übrigens sollen dazu bereits weggeworfene Materialien zum sogenannten Upcycling verwendet werden.

Angebunden an verschiedene öffentliche Spielplätze im Areal, planen die Lala Land-Betreiberinnen auch einen eigenen Außenbereich. 50 Quadratmeter sind hierfür vorgesehen. "Wir haben bescheidene Wünsche, platzieren eine Sandkiste sowie Rutsche." Die Mamis auf Zeit rüsten sich darüber hinaus auf einer anderen Flanke für die Rundum-Betreuung ihrer Schützlinge. "Es soll ein richtiges Kursangebot für Kinder und Mütter geben", berichten die Frauen. Intensiv sichten sie derzeit zu ihrer Idee passende Angebote externer Lehrer. "Alles, was Kindern und Müttern gut tut", also von Pekip über Rückbildungskurse sowie autogenes Training, aber auch Näh- und Strickkurse soll das Programm reichen.

Auf dem Papier geht bislang alles auf: Die neun angebotenen Betreuungsplätze für den Start im November sind belegt. Am Online-Auftritt für zukünftige Aktivitäten im Lala Land wird derzeit gearbeitet. Stadt und Fachberaterin hoffen, dass noch weitere Tagesmütter folgen. denn nur so wird sich der Engpass von 130 Plätzen fürs anstehende Kindergartenjahr beseitigen lasen.

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