Grevenbroich Grüne fordern: Der "Todeszaun" muss weg

Grevenbroich · Stadt soll Alternative aufzeigen. Manfred Kauertz (SPD) kritisiert: Das war reine Geldverschwendung.

Die Stadt soll Alternativen zum Zaun entlang der Frimmersdorfer Höhe aufzeigen. Das haben die Grünen gestern Abend im Stadtrat gefordert. "In der Vergangenheit ist es immer wieder zu tödlichen Verletzungen von Rehen gekommen. Daher kann der Zaun am Neurather Graben als keine nachhaltig befriedigende Lösung angesehen werden", so Fraktionschef Dirk Gawlinski.

Vor etwa vier Jahren hat die Stadt den 1,7 Kilometer langen Zaun entlang des Grabens errichten lassen. Seitdem geschieht es immer wieder, dass dort Wildtiere verenden. Sie kommen von der relativ steilen Halde, springen über den Graben, prallen gegen den Zaun und stürzen im unglücklichsten Fall ins Wasser, aus dem sie sich nicht selbst befreien können. Erst im Mai wurde eine trächtige Ricke in dem Gewässer so schwer verletzt, dass sie erschossen werden musste.

Die Grünen machen sich jetzt für Alternativen zum Zaun stark. Ihr Vorschlag: Der Betonrand des Grabens soll abgebrochen und das Gewässer naturnah gestaltet werden, so dass weder Mensch noch Tier gefährdet seien. Zudem könnte das Gewässer auch komplett verrohrt werden, meint Gawlinski. Per Antrag hat er die Stadt aufgefordert, möglichst schnell eine gute Lösung darzustellen.

Das Thema beschäftigt nicht nur die Grünen. Auch das SPD-Urgestein Manfred Kauertz ärgert sich über den Zaun entlang der Frimmersdorfer Höhe: "Das ist ein Schildbürgerstreich, wie ich ihn in 47 Jahren kommunalpolitischer Tätigkeit nicht erlebt habe", sagt er. Die Investition in den Zaun sei seiner Meinung nach nichts als reine Geldverschwendung gewesen, die Kosten von 74.000 Euro hätte die Stadt "besser mal in Kindergärten investieren sollen", meint der Kreistagsabgeordnete.

Der Graben, über den Wasser aus den Kraftwerken zum Neurather See geleitet wird, sollte verrohrt werden, schlägt auch Manfred Kauertz vor. "Ein Teilstück des Gewässers ist ja schon durch ein Rohr verlegt", so der Neurather.

(wilp)
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