Grevenbroich "Guards" helfen jungen Musikern aus Uganda

Grevenbroich · Die Band aus Kapellen will einem Musikverein in Afrika mit Uniformen und Instrumenten helfen, der sich noch im Aufbau befindet.

 Packten die Pakete mit Spenden für Uganda (v.l.): Michael Feuster, Daniel Krause, Marcel Hambloch und Sandra Terhorst.

Packten die Pakete mit Spenden für Uganda (v.l.): Michael Feuster, Daniel Krause, Marcel Hambloch und Sandra Terhorst.

Foto: lothar berns

Mit ihrer Spende wollen die Mitglieder der "Band of the Grenadier Guards Kapellen" eine Musikgruppe für Kinder und Jugendliche in Uganda unterstützen. "Musik verbindet", sagt der Kapellener Vereinschef Marcel Hambloch. "Es gibt sehr viel Leid und Ungerechtigkeit auf der Welt. Auch in Uganda. Dort sind Musikinstrumente, wie wir sie kennen, Luxusgüter." Die Kapellener sind sich daher einig: Mit ihren ausgemusterten Uniformen, einigen Musikinstrumenten und Notenmaterial wollen sie Freude in die Armutsregion bringen.

Die Band, die in den vergangenen fünf Jahren aus einem Fanfarenkorps hervorgegangen ist und ihren Schwerpunkt in britischer Marschmusik sieht, reagiert damit auf einen Hilferuf, der sie direkt aus Uganda erreicht hatte. "Der Kontakt mit dem Leiter der Musikgruppe dort besteht seit Ende April", sagt Bandsprecherin Sandra Terhorst. Tibagalika Geofrey hatte pauschal über das soziale Netzwerk Facebook bei mehreren Musikvereinen im Rhein-Kreis Neuss angefragt, ob sie seiner neu gegründeten Gruppe mit alten Instrumenten und Uniformen helfen könnten.

Die Fäden laufen jetzt in Kapellen zusammen - bei einer Verpackungsaktion am Rande der regelmäßig stattfindenden Bandprobe im Keller der Grundschule Kapellen nahmen die "Grenadier Guards" auch Spenden anderer Vereine und Privatleute entgegen, die jetzt allesamt in großen Kartons nach Uganda geflogen werden sollen. Die größte Spende kommt aber aus Kapellen selbst. "Wir haben uns entschieden, das Vorgängermodell unserer Uniformjacken mitzuschicken", sagt Bandchef Marcel Hambloch. Außerdem packten die "Guards" eine große Tuba und eine Trommel in die Pakete für Uganda. Andere Spender brachten unter anderem ein Saxofon und eine kleine Trommel mit den dazugehörigen Sticks und einer Tasche.

Die Musiker hoffen jetzt, dass ihre Spende in Uganda etwas bewirkt. Tatsächlich aber wissen sie nicht viel über die Gruppe, die sich dort neu gegründet haben soll. "Sie soll sich noch im Aufbau befinden und heißt ,Kamuli Community Brassband'", erzählt Hambloch. Dass sich die Gruppe noch im Aufbau befinden soll, sei für die Bandmitglieder ein weiteres Argument für die Unterstützung gewesen.

Interessant: Die "Band of the Grenadier Guards Kapellen", die dem Leibregiment der Queen nacheifert, ist nach eigenen Angaben die einzige im Kreisgebiet, die sich auf britische Marschmusik spezialisiert hat und damit auch bei diversen Schützenfesten auftritt. Am Wochenende etwa sind sie in Holzheim zu hören. Ausgegangen war die Begeisterung für diese spezielle Richtung vom musikalischen Leiter Michael Feuster aus Rommerskirchen, der selbst ein großer Fan Großbritanniens ist. "Er hat uns sozusagen infoziert", sagt Marcel Hambloch und lacht. Inzwischen ist der traditionelle Regimentsmarsch des britischen Königshauses so etwas wie das Erkennungsstück der Kapellener "Grenadier Guards".

(cka)
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