Grevenbroich Hauptausschuss berät über mobiles Bürgerbüro

Grevenbroich · SPD macht sich für den rollenden Verwaltungs-Service stark. Sollte er bezahlbar sein, will auch die CDU mitziehen.

Macht das Bürgerbüro künftig auch Hausbesuche? Über diese Frage wird der Hauptausschuss in seiner nächsten Sitzung entscheiden. Die SPD hat sich für einen sogenannten "Mobilen Verwaltungs-Service" stark gemacht. Sollte er bezahlbar sein, will auch die CDU mitziehen.

"Wir möchten diesen Service auf jeden Fall", sagt SPD-Fraktionsvize Holger Holzgräber: "Nicht nur für ältere Menschen, sondern auch für Berufstätige, die keine Zeit oder Probleme haben, das Bürgerbüro in der Grevenbroicher City zu besuchen." Die Stadt müsse sich als Dienstleister verstehen und sich den Anforderungen und Wünschen der Bürger anpassen.

Für den "Mobilen Verwaltungs-Service", der auf Wunsch ins Haus kommt, ist ein sogenannter "Bürgerkoffer" erforderlich. Das 15 Kilogramm schwere transportable Büro ist unter anderem mit Notebook, Drucker, Scanner, Netzwerk-Router, USB-Hub, Fingerprint-Sensor, Signatur-Tablett und Kamera ausgerüstet. Die Bundesdruckerei verkauft diesen Koffer für 6500 Euro, alternativ kann er für rund 3000 Euro im Jahr gemietet werden.

"Wir möchten dieses Angebot ein Jahr lang ausprobieren, um die Nachfrage zu testen", erklärt Holzgräber. Sollte der Service angenommen werden, müsse über eine Reorganisation des Bürgerbüros nachgedacht werden - eventuell über eine Aufteilung des Personals in Innen- und Außendienst.

Holzgräber geht davon aus, dass der "Mobile Verwaltungs-Service" in der nächsten Sitzung des Hauptausschusses (28. Mai) mit Mehrheit beschlossen wird, so dass das Bürgerbüro schon bald ins Rollen kommen könne. Ob die CDU mitstimmen wird, macht Fraktionsvorsitzender Wolfgang Kaiser von der Kostenfrage abhängig: "Wenn das alles finanziell in den Griff zu bekommen ist, sollten wir einen Versuch starten", meint er. Sollte sich herausstellen, dass der Service nur von einer Hand voll Leuten angenommen werde, müsse er wieder eingestellt werden.

In der 115 000-Einwohner-Stadt Recklinghausen wird diese Dienstleistung eher weniger genutzt. Seit 2014 bietet die Kommune den Bürgerkoffer-Service an, er wird 14 Mal im Monat nachgefragt.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort