Grevenbroich Heiraten soll teurer werden: Stadt will Gebühren erhöhen

Grevenbroich · Heiraten soll in Grevenbroich künftig teurer werden. Wer sein Ja-Wort plant, sollte möglichst schnell zum Standesamt gehen. Denn die neue Gebührenordnung, die jetzt dem Rat vorgelegt wurde, ist noch nicht beschlossen worden. Die Politiker haben das Thema auf ihre nächste Sitzung vertagt. Insgesamt errechnet sich die Verwaltung jährlich Mehreinnahmen von 18.000 Euro.

Zwar richten sich die Standesamt-Gebühren nach einer Vorgabe des Landes, doch Kommunen haben die Möglichkeit, von der vorgegebenen Höhe abzuweichen - vorausgesetzt, sie erlassen eine entsprechende Satzung. "Städte wie Mönchengladbach, Hilden und Heiligenhaus haben davon bereits Gebrauch gemacht", sagt der Beigeordnete Florian Herpel. Grevenbroich soll diesem Beispiel folgen - das empfehle auch die Gemeindeprüfungsanstalt. Sie hat angeregt, die Stadt solle ihre Erträge erhöhen, indem sie kostendeckende Aufwandsentschädigungen für Trauungen erhebt, die sich außerhalb des Rathauses abspielen.

Nach dem Entwurf für die neue Satzung sollen Paare für Eheschließungen im Kloster Langwaden, im Schloss Hülchrath oder im Museum der niederrheinischen Seele künftig 50 Euro zahlen. Bislang kostet eine Trauung dort 34 Euro. Für das Ja-Wort im Haus Hartmann sind 30 Euro geplant; zurzeit ist Heiraten in der "guten Stube der Stadt" noch kostenlos möglich. Wer außerhalb der Öffnungszeiten des Standesamtes in den Hafen der Ehe einlaufen möchte, soll 80 statt bisher 66 Euro auf den Tisch legen. Darüber hinaus sollen einzelne Leistungen des Amtes teurer werden.

Insgesamt spricht Herpel von "moderaten Erhöhungen". Nach Recherchen der Stadt lasse sich ein Brautpaar die Hochzeit im Durchschnitt rund 6000 Euro kosten. "Eine Anhebung der Gebühren rund um die Eheschließung von etwa 20 Prozent hätte nur marginale Auswirkungen auf das Gesamtbudget der Brautleute", meint Herpel.

Nach Auskunft von Rathaussprecherin Ines Hammelstein gab es im vergangenen Jahr exakt 475 standesamtliche Trauungen in Grevenbroich. 165 Paare kamen aus anderen Städten, um sich an der Erft das Ja-Wort zu geben. Neben dem Standesamt in der Villa Krüppel waren Haus Hartmann und Schloss Hülchrath die beliebtesten Orte.

(wilp)
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