Grevenbroich Helfer sammeln fast 95 Kubikmeter Müll

Grevenbroich · Am Frühjahrsputz in Grevenbroich beteiligten sich fast 1700 Freiwillige aus dem ganzen Stadtgebiet. Auch Schüler der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule befreiten die Gegend rund um ihre Schule von Abfall und Dreck.

 Lea, Carolin, Joshua und Emir hatten schnell jede Menge Müll gesammelt. Die Klasse 6.1a der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule war bis zur Kirche St. Josef im Einsatz.

Lea, Carolin, Joshua und Emir hatten schnell jede Menge Müll gesammelt. Die Klasse 6.1a der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule war bis zur Kirche St. Josef im Einsatz.

Foto: Lothar Berns

Chispstüten, Zigarettenschachteln, Styropor, Süßigkeitenpapiere: Schon nach einer halben Stunde hatten Lea Krekel, Carolin Schmitz, Joshua Bruch und Emir Eskioglu aus der Klasse 6.1.a der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule jede Menge Müll in ihren Eimern und Säcken zusammengetragen. "Wir haben den Bereich um die GOT bis zur Kirche St. Josef zugeteilt bekommen", erklärte Lehrerin Magda Gladbach-Schmitz, die die Klasse beim Frühjahrsputz begleitete. Die Schüler suchten mit großem Elan, und bewaffnet mit Handschuhen, Zangen und großen Mülltüten an den Gebäuden und unter Sträuchern nahe ihrer Schule nach Unrat - und wurden immer wieder fündig.

Am stadtweiten Großreinemachen nimmt die Gesamtschule schon seit vielen Jahren teil, wie Doris Drazic von Abteilungsleitung für die Jahrgänge 5 bis 7 berichtete. "Bei uns sammeln immer der sechste und der elfte Jahrgang, also auch Oberstufenschüler", so Drazic. Etwa 140 Schüler waren diesmal dabei.

Die Gesamtschüler waren in bester und vor allem großer Gesellschaft, denn für den zweitägigen Frühjahrsputz konnte Organisator Ralf Dietrich vom Schneckenhaus diesmal Anmeldungen von insgesamt 52 Gruppen aus dem gesamten Stadtgebiet entgegennehmen. Darunter waren weitere Schulen und Kitas, aber beispielsweise auch viele Vereine, Dorfgemeinschaften, Jäger und Schützen. "Insgesamt gab es Anmeldungen von 1692 Personen", so Dietrich. Das sei im Vergleich mit den letzten Jahren ein neuer Rekord.

Doris Drazic betonte den pädagogischen Wert der Teilnahme am Frühjahrsputz: "Die Schüler werden sensibilisiert, wenn sie sehen, was alles weggeworfen wird", sagte sie. Auch wenn dafür Unterricht entfalle: "Ich finde, das ist eine gute Sache mit erzieherischem Wert", so Drazic. Das sieht Gladbach-Schmitz ähnlich: "Das Bewusstsein der Kinder wird gestärkt, nicht achtlos etwas wegzuwerfen." Zudem werde die Aktion auch im Unterricht behandelt, indem etwa darüber gesprochen werde, welche Auswirkungen Müll auf das Wasser haben kann. Außerdem hätten die Schüler auch Spaß am Frühjahrsputz: "Die waren voller Begeisterung und haben gewartet, dass es los geht", sagte die Lehrerin. "Und hinterher sind sie stolz auf sich." Das konnte die Klasse 6.1.a auch sein, immerhin kamen sieben Säcke Müll zusammen. Und auch zwei besondere Funde gab es zu verzeichnen: Die Schüler fanden einen Einkaufswagen und eine verschmutzte Brieftasche inklusive Kreditkarten und Ausweisen. "Die wird bei der Polizei abgeliefert", so Gladbach-Schmitz.

Ralf Dietrich zog gestern eine positive Bilanz: "Insgesamt sind 90 bis 95 Kubikmeter Müll zusammengekommen", berichtete er. "Das Wetter war spitze", auch das habe zum Erfolg beigetragen. Einige Funde hätten die Feuerwehr auf den Plan gerufen. So sei in Allrath ein Fass mit einer Flüssigkeit entdeckt worden, das die Einsatzkräfte mitgenommen hätten. "Auch Chemikalien wurden gefunden", so Dietrich. Ebenfalls seien Autoteile und Reifen, Fernseher, Kinderwagen und Sperrmüll in den Containern gelandet - zusätzlich zum üblichen Verpackungsmüll. "Das ist eine wahnsinnige Menge an Arbeit, die die Teilnehmer geleistet haben", sagte Dietrich und bedankte sich im Namen der Stadt bei allen Helfern.

(NGZ)
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