Grevenbroich Hemmerdener hoffen auf Lärmschutzwall

Grevenbroich · Dorfgestaltungsverein rechnet sich Chancen beim Anhörungsverfahren der Bezirksregierung aus.

 Doris Tietz und Michael Lüke vom Verein "Dorfgestaltung" mit dem Plan für den Ausbau der Autobahnraststätte Vierwinden-Nord.

Doris Tietz und Michael Lüke vom Verein "Dorfgestaltung" mit dem Plan für den Ausbau der Autobahnraststätte Vierwinden-Nord.

Foto: Lothar Berns

Der Termin steht: Heute in einer Woche beginnt im Bernardussaal das Anhörungsverfahren der Bezirksregierung für die geplante Erweiterung der Raststätte Vierwinden-Nord. Kritiker werden dann die Gelegenheit haben, ihre Bedenken zu diesem Projekt zu äußern. Mit dabei sein werden auch die Aktiven des Hemmerdener Vereins "Dorfgestaltung". Sie haben die Sorge, dass der Raststätten-Ausbau mit erheblichen Lärmbelästigungen für ihren Ort verbunden ist - sie fordern entsprechende Schutzmaßnahmen. Das Team um Vorsitzende Doris Tietz geht "mit einem guten Gefühl" in diese Runde. Anlass dafür gibt eine aktuelle Stellungnahme der Straßenbaubehörde.

In diesem, spätestens im nächsten Jahr werden die ersten Arbeiten für den rund zwölf Millionen Euro teuren Ausbau der Parkplätze an den beiden Raststätten Vierwinden beginnen. Mehr als 170 Lastwagen sollen dort künftig Platz finden. Mit 250 Unterschriften hat der Verein "Dorfgestaltung" gegenüber der Bezirksregierung deutlich gemacht, dass er nichts gegen die geplante Erweiterung der Raststätte Vierwinden-Nord hat. Aber: "Wir fordern entsprechende Lärmschutzmaßnahmen ein", sagt Doris Tietz.

Dass die Aussichten darauf nicht ganz chancenlos sind, geht aus einer Stellungnahme der Straßenbauverwaltung hervor, die dem Verein im Rahmen des Anhörungsverfahrens zugesandt wurde. Darin wird deutlich gemacht, dass "in den angrenzenden Wohngebieten der Ortschaft Hemmerden die maßgeblichen Immissionsgrenzwerte für ein Wohngebiet - 59 dB(A) tags/49 dB (A) nachts - überschritten" werden. "Das, was wir beklagen, haben wir jetzt erstmals Schwarz auf Weiß von offizieller Stelle vorliegen", sagt Doris Tietz: "Das gibt uns die Hoffnung, dass wir unser Begehren durchsetzen können."

Der Dorfgestaltungsverein hat den Landesbetrieb Straßen NRW aufgefordert, die zwischen Autobahn und Raststätte geplante 300 Meter lange Lärmschutzwand zu verlängern. Sie soll an den Wall anknüpfen, der bereits 2015 fertiggestellt wurde. Darüber hinaus soll diese bestehende Lärmschutzwand ausgebaut werden - denn: "Es hat sich herausgestellt, dass sie eine Trichterwirkung entfaltet", sagt Tietz. In einigen Teilen des Ortes sei der Krach von der A46 nun deutlich lauter zu hören als vorher. Ein weiterer Vorschlag des Vereins: Der hinter dem Lkw-Parkplatz vorgesehene Erdwall soll nicht wie geplant zwei, sondern 2,60 Meter hoch werden.

Die Dorfgestalter haben die örtlichen Ratsvertreter Christoph Schiffer (CDU), André Thalmann (SPD) und Ludwig Jedrowiak (SPD) eingeschaltet, die zurzeit einen gemeinsamen Antrag für die nächste Ratssitzung vorbereiten. Das Trio wird die Stadt auffordern, sich bei den zuständigen Stellen für lärmmindernde Maßnahmen einzusetzen. "Der Anfang ist mit der Errichtung der Lärmschutzwand gemacht worden", heißt es im Antrags-Entwurf: "Nun sollte diese an den jeweiligen Ende weitergeführt werden, so dass die gesamte Ortslage eine Lärmminderung erfährt und die Grenzwerte eingehalten werden."

(NGZ)
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