Grevenbroich Hilfe für die Fuchs-Drillinge

Grevenbroich · Düsseldorfer Feuerwehrmänner retteten das Leben der Fuchs-Drillinge. Jetzt kümmern sich Naturfreunde aus Grevenbroich um das Wohlergehen des roten Trios. Ihr Plan: Spätestens in fünf Monaten geht's zurück in den Wald.

Die Füchse im Schneckenhaus
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Die Füchse im Schneckenhaus

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Zeitungen, Radio, Fernsehen — das Medieninteresse war groß, als das junge Fuchs-Trio am Dienstag in Grevenbroich ankam. Die drei kleinen Rotpelze mit dem hohen Niedlichkeits-Faktor werden in den nächsten Monaten in der Auffangstation "Schneckenhaus" aufgepäppelt und fit für die Wildbahn gemacht. Vor wenigen Tagen wären sie beinahe ums Leben gekommen.

"Die Drillinge wurden am Wochenende in Düsseldorf-Lierenfeld entdeckt", berichtet Norbert Wolf, der Leiter der Umweltstation. Einer hatte sich einem Maschendrahtzaun verfangen, der andere war in einem Keller, der Dritte in einem Gartenhaus aufgetaucht. "Ohne ihre Mutter hätten sie kaum eine Chance gehabt", sagt Wolf.

Ihr Glück: Die Feuerwehr fing die Füchse ein und brachte sie zu einer Tierklinik, wo sie untersucht und versorgt wurden. Am Dienstag folgte der Transport zum "Schneckenhaus" — dort kennt man sich aus mit der Aufzucht von Fuchs-Waisen. "Sie sind munter, haben ein ordentliches Gewicht und somit die beste Aussicht, in gut vier bis fünf Monaten wieder in die Freizeit entlassen werden zu können", berichtet Norbert Wolf.

In den nächsten Tagen stehen Milch und Katzenfutter auf dem Speiseplan, nach und nach werden den Jungen auch etwas dickere Brocken vorgeworfen. "Eintagsküken, Mäuse und Ratten", zählt Wolf auf: "Also genau das, was sie auch von ihrer Mutter bekommen würden."

Die Füchse — der schwerste wiegt knapp anderthalb Pfund — haben ein vorübergehendes Zuhause in einer großen Voliere gefunden. Angst, dass die Welpen ausbüxen könnten, hat Norbert Wolf nicht: "Füchse buddeln unheimlich gerne. Doch die Betonfundamente der Voliere sind so tief — da kommen die nicht durch."

Zwar können die Besucher des "Schneckenhauses" die niedlichen Drillinge beim Wuseln und Spielen beobachten, doch allzu viel Rummel um die etwa vier Wochen alten Tiere möchte der Grevenbroicher Umwelt-Experte vermeiden. "Unser Ziel ist es, dass die Füchse scheu bleiben. Schließlich sollen sie bald wieder zurück in den Wald." In den vergangenen Jahren hat das Team der Umweltstation etwa 15 von ihren Müttern verlassene Fuchs-Junge aufgezogen und wieder ausgewildert. "Dies gelingt in der Regel", weiß Wolf.

Dokumentiert wurde das auch vom Langwadener Tierfilmer Helmut Suetsch, der den im "Schneckenhaus" gepflegten Jungfuchs "Knud" anderthalb Jahre lang in der freien Wildbahn beobachtete. "Ein toller Film, der damit endet, als ,Knud' selbst seine Jungen aufzog", schwärmt Norbert Wolf: "Für uns ist das auch ein Ansporn, weiterzumachen."

Einen freundlichen Paten haben die Füchse übrigens schon gefunden. Peter König, Chef der Düsseldorfer Füchsen-Brauerei, hat erklärt, dass er fürs Erste Medikamente und Nahrung für die Kleinen Füchsen übernehmen will.

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