Grevenbroich Hilferuf per Mail war nur ein Betrugsversuch

Grevenbroich · Künstlerin Ursula Schachschneider ärgert sich: Erneut haben Unbekannte ihre Mailbox gehackt.

 Ursula Schachschneider fiel einem Email-Betrüger zum Opfer.

Ursula Schachschneider fiel einem Email-Betrüger zum Opfer.

Foto: ATI

Eines vorweg: Ursula Schachschneider geht es gut. Die bekannte Grevenbroicher Künstlerin arbeitet in ihrem Atelier in der alten Wäscherei an einer neuen Ausstellung. Und sitzt keineswegs verzweifelt auf Zypern fest, ohne Kreditkarte und Papiere. Ihre Freunde und Bekannten müssen der Malerin daher auch kein Geld schicken.

"Es ist zum Verzweifeln", sagt Schachschneider: "Meine Mailbox ist schon zum zweiten Mal von Unbekannten gehackt worden - und das hat einen Riesenwirbel verursacht." Etliche Telefonate gingen gestern Vormittag bei der Künstlerin ein, nachdem ein dringender Hilferuf an all die Adressen verschickt wurde, die Schachschneider in ihrer Mailbox gespeichert hat.

Die elektronische Post war alarmierend: Angeblich hatte die Künstlerin auf Zypern ihre Tasche mitsamt Reisepass und Kreditkarte verloren. Die Botschaft sei zwar bereit, sie ohne Ausweis nach Hause fliegen zu lassen - doch ihr fehle das Geld, um die Hotelrechnung und das Ticket zu bezahlen. Ihre dringende Bitte an Freunde und Bekannte: Sie sollen ihr Geld leihen. Bei Ursula Schachschneider stand das Smartphone gestern nicht still. "Nach dieser Rundmail machten sich viele Sorgen und wollten wissen, was mit mir los ist", schildert die Malerin, die zum zweiten Mal einem Betrüger zum Opfer gefallen ist. Vor einigen Monaten wurde ihr Email-Account schon einmal gehackt, der Betrüger saß in Somalia. "Der Brief war aber in einem so schlechten Deutsch verfasst, dass die meisten Empfänger davon ausgingen, dass es sich dabei um eine Fälschung handelte", berichtet Ursula Schachschneider.

Bei der Kreispolizei laufen immer wieder solche Fälle von Email-Betrügereien auf: "Das ist wie beim Enkel- oder Glas-Wasser-Trick - da versuchen Betrüger an das Geld anderer Leute zu kommen", sagt Sprecher Hans-Willi Arnold. Die Täter seien jedoch kaum dingfest zu machen, weil sie in der Regel aus dem Ausland operieren würden.

Ursula Schachschneider arbeitet zurzeit an einer Ausstellung, die ab dem 25. Oktober in der ehemaligen Synagoge in Hülchrath zu sehen ist. Sie zeigt Bilder, die sich mit Zitaten von Anne Franck beschäftigen.

(NGZ)
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