Grevenbroich Hinter den Kulissen des Rabaue-Festes

Grevenbroich · Zwischen Lampenfieber und Schminkspiegel: Backstage bereiten sich die Künstler sorgfältig auf ihre Auftritte vor.

 Gut gelaunt - die Rabaue vor ihrem großen Auftritt.

Gut gelaunt - die Rabaue vor ihrem großen Auftritt.

Foto: c. kandzorra

Von Nervosität will Sascha Klaar nicht sprechen. "Ich trete ja schon seit 30 Jahren auf", sagt der "Teufelspianist" selbstbewusst, während er sich hinter der Bühne noch einmal den Anzug zurechtzupft. "Der muss perfekt sitzen. Da bin ich eitel", gibt er zu. Ein bisschen angespannt ist der Show-Pianist mit den knallroten Schuhen aber doch: "Wir haben im Vorfeld keinen Soundcheck machen können. Dafür hat die Zeit einfach nicht gereicht. Ich hoffe, dass alles glatt läuft." Die gute Laune des 46-Jährigen ist jedoch spürbar stärker als seine Sorge: Er sortiert kurz vor dem Auftritt seine Gedanken und schöpft Energie.

 Rabaue-Roadie Markus Meurer stimmt kurz vor dem Auftritt der Band noch einmal die Gitarren. Verfolgt alles vom Wohnzimmer aus: Maritta Pawlikowski wohnt direkt hinter der Bühne. Rabaue-Roadie Markus Meurer stimmt kurz vor dem Auftritt der Band noch einmal die Gitarren. Verfolgt alles vom Wohnzimmer aus: Maritta Pawlikowski wohnt direkt hinter der Bühne.

Rabaue-Roadie Markus Meurer stimmt kurz vor dem Auftritt der Band noch einmal die Gitarren. Verfolgt alles vom Wohnzimmer aus: Maritta Pawlikowski wohnt direkt hinter der Bühne. Rabaue-Roadie Markus Meurer stimmt kurz vor dem Auftritt der Band noch einmal die Gitarren. Verfolgt alles vom Wohnzimmer aus: Maritta Pawlikowski wohnt direkt hinter der Bühne.

Foto: Kandzorra Christian

So machen das viele der Künstler, die die Besuchermassen auf dem Schlossplatz vor dem eigentlichen Haupt-Act - der Rabaue - in Stimmung bringen sollen. Doch kaum jemand erhält detailliert Einblick in die Welt hinter dem großen schwarzen Vorhang. Erstaunlich: Im Backstage-Bereich direkt hinter der Bühne und im Haus Hartmann geht es beinahe familiär zu. Dort ist man per Du, es ist ruhig und vom großen Trubel draußen - eigentlich keine Spur. In der privaten Atmosphäre bereiten sich die Musiker ganz unterschiedlich auf ihre Auftritte vor. Party-Schlagerkönigin Antonia aus Tirol etwa lenkt sich beim Schminken vom Lampenfieber ab. Die österreichische Entertainerin, die eigentlich Sandra Stumptner heißt, hat stets alle Utensilien dabei - inklusive selbstentworfenem Dirndl, mit dem sie auf die Bühne tritt. Die 37-Jährige sagt: "Ein bisschen Lampenfieber gehört dazu. Es wäre schlimm, wenn das nicht so wäre."

 Techniker Uwe Schmidt schiebt die Regler und sorgt mit seinem Team für den richtigen Sound. Hat ihr Schminkköfferchen immer dabei: Antonia aus Tirol macht sich hinter den Kulissen frisch. Techniker Uwe Schmidt schiebt die Regler und sorgt mit seinem Team für den richtigen Sound. Hat ihr Schminkköfferchen immer dabei: Antonia aus Tirol macht sich hinter den Kulissen frisch.

Techniker Uwe Schmidt schiebt die Regler und sorgt mit seinem Team für den richtigen Sound. Hat ihr Schminkköfferchen immer dabei: Antonia aus Tirol macht sich hinter den Kulissen frisch. Techniker Uwe Schmidt schiebt die Regler und sorgt mit seinem Team für den richtigen Sound. Hat ihr Schminkköfferchen immer dabei: Antonia aus Tirol macht sich hinter den Kulissen frisch.

Foto: Kandzorra Christian

Die Frau, die Backstage beim Rabaue-Open-Air alles koordiniert und den Überblick behält, heißt Yvonne van den Brock und ist die Tochter des Rabaue-Chefs Peter van den Brock. Sie pendelt ständig zwischen der "Ruhe-Oase" Haus Hartmann und dem Bühnenbereich, spricht mit ihren Kollegen über ein Funkgerät; eine Kladde mit allen Daten immer in der Hand. "Am Anfang ist immer alles hektisch. Aber das entspannt sich im Laufe der Zeit", sagt die gelernte Veranstaltungskauffrau fast routiniert. Dabei ist der Zeitplan eng getaktet: erst die drei Bands "Altreucher", "Kempes Feinest" und "Miljö", anschließend Sascha Klaar, dann Antonia aus Tirol und schließlich - zum Finale - die Rabaue. "Alle Musiker bringen ihre eigenen Instrumente mit. Die einen bauen nach ihrem Auftritt sofort ab, die anderen zeitgleich alles auf. Eingeplant haben wir für die Wechsel jeweils gerade einmal fünf Minuten", erzählt die 24-Jährige.

Entspannt und gut gestärkt vom Backstage-Buffet lässt es währenddessen Rabaue-Bassist Benny Weißert angehen, der die Zeit vor dem Auftritt immer nutzt, um komplett abzuschalten: "Ich versuche meine Stimme zu schonen und die Energie vom Soundcheck bis zum Auftritt hochzuhalten." Gedanken um seinen Bass muss er sich dabei nicht machen, denn zwei Roadies kümmern sich nur um die Grevenbroicher Band. Dazu zählt Markus Meurer, der Backstage unter anderem die Gitarren der Musiker stimmt: "Die Metallsaiten verziehen sich bei den Temperaturen gerne. Ich stelle sie wieder richtig ein."

(cka)
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