Grevenbroich Hollywood-Sürder wird Opfer von Kontohacker

Grevenbroich · Wegen Kontoabbuchungen für Tandem-Fallschirmsprünge und acht fingierten Paketbestellungen hat Steven Sürder Anzeige erstattet.

 Steven Sürder ist Opfer von Internet-Hackern geworden, die Pakete in seinem Namen bestellt haben. Er weist alles zurück und erstattet Anzeige.

Steven Sürder ist Opfer von Internet-Hackern geworden, die Pakete in seinem Namen bestellt haben. Er weist alles zurück und erstattet Anzeige.

Foto: Staniek

Mit einer gewissen Berühmtheit, die der Grevenbroicher Taxiunternehmer in einer Nebenrolle in einem Hollywood-Film zu erlangen hofft, sind auch die Neider gekommen, die Steven Sürder jetzt einen bösen Streich spielen wollten: Seit Samstag sind mehrfach Beträge von seinem Konto abgebucht worden, einer sogar über 1000 Euro, und acht Pakete mit angeblich von ihm bestellten Wertsachen wurden bis gestern angeliefert. Steven Sürder sieht sich als Opfer von Kontohackern.

Der Grevenbroicher Taxiunternehmer hat kürzlich in Hollywood drei Drehtage lang für eine kleine Rolle in dem Film "Beverly Hills Christmas II" vor der Kamera gestanden. Dazu gekommen war es, weil Sürder seit mehreren Jahren mit dem Hollywood-Schauspieler Vincent De Paul befreundet ist, den er auch schon mehrfach mit dem Taxi chauffiert hatte. Seither war auch viel über Sürder berichtet worden. Und er selbst ist auch in den sozialen Medien sehr präsent. "Da hat man nicht nur Freunde", weiß er und bekommt er jetzt zu spüren.

Sürder steckt den Kopf aber nicht in den Sand: "Ich bin sofort zur Polizei gegangen und habe Anzeige erstattet", betont der Grevenbroicher. Und auch bei der Sparkasse habe er sofort einen Riegel vorgeschoben und die Abbuchungen zurückgewiesen. Die Welle von nicht bestellten "Geschenken" habe zunächst ganz harmlos angefangen, inzwischen kämen die Paketdienste aber fast stündlich mit von ihm nicht bestellten Lieferungen, berichtet Steven Sürder. Sogar ein Team der Unity-Media habe vor seiner Haustüre gestanden, um den vermeintlich von ihm bestellten neuen Telefonanschluss zu installieren. Ein Tablet und sogar Blumen seien unter den Lieferungen gewesen, die er aber allesamt aus gutem Grund nicht angenommen habe: "Ich habe einen guten Tipp bekommen, dass man unbekannte Pakete auf keinen Fall annehmen soll, damit dadurch auch kein Vertragsabschluss dokumentiert wird", sagt Sürder, der aber alle unbestellten Lieferungen fotografiert hat.

Die Fotos will er nicht nur der Polizei zur Verfügung stellen, sondern auch den Firmen, bei denen die Hacker in seinem Namen die Bestellungen getätigt haben müssen: "Die großen Firmen haben Betrugsabteilungen. Und die werden die Verursacher bestimmt gerne nachverfolgen", sagt Sürder mit Hintersinn und fügt hinzu: "Ich lasse mich nicht einschüchtern. Wer mir schaden wollte, hat das nicht geschafft."

Im Gegenteil: Sürder möchte anderen möglichen Opfern von Internethacker-Attacken den Rat geben, offensiv damit umzugehen. Er hatte sofort, als er auf seinem Konto eine Abbuchung von 1000 Euro für angeblich von ihm bestellte Tandem-Fallschirmabsprünge bei einem bekannten Event-Anbieter gesehen hatte, dort angerufen. Die Firma sei sofort hellhörig geworden und habe ihn an ihre Betrugsabteilung weitervewiesen. "Die haben mir auch den Tipp gegeben, keine Lieferung und kein weiteres Angebot anzunehmen", berichtet Sürder.

(NGZ)
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