Grevenbroich Hundebesitzerin hofft auf mehr Sicherheit am Graben

Grevenbroich · Oft, wenn Petra Hartmann (49) ihren Labrador-Rüden Paul sieht, muss sie an jenen dramatischen Spaziergang denken, der ihrem Hund fast das Leben gekostet hätte.

 Petra Hartmann am gefährlichen Graben: Hier verunglückte ihr Labrador Paul, ein weiterer Hund und sein Besitzer.

Petra Hartmann am gefährlichen Graben: Hier verunglückte ihr Labrador Paul, ein weiterer Hund und sein Besitzer.

Foto: L. Berns

Auch Michael Brühl und sein Labrador Ferghus gerieten in Lebensgefahr, als sie in einen Graben am Fuß der Frimmersdorfer Höhe stürzten. Jetzt will die Stadtverwaltung den Graben umzäunen, um Unfälle zu vermeiden. Petra Hartmann wundert sich: "Als wir unseren Unfall der Stadt gemeldet haben, wollte man keine Verantwortung übernehmen. Wir wurden vertröstet."

In den Graben an der Frimmersdorfer Höhe leitet RWE Kühl- und Oberflächenwasser ein; in Höhe der Kreisstraße 39 mündet das Gewässer in die Erft. Die Lebensgefahr für Hunde: Sie können im Flüsschen von den Pfoten gerissen, durch den Sog in das Abwasserrohr gezogen und in die Erft gespült werden. Gefährlich ist das Gewässer wegen der recht hohen Fließgeschwindigkeit, der glitschigen Ränder und des rutschigen Betonbodens.

Ein Abendspaziergang nach dem Hundetraining brachte Paul und Ferghus an einem Juliabend 2009 in tödliche Gefahr: "Das Gitter am Kanalrohr war im unteren Bereich völlig weggerostet. Ferghus wurde in die unterirdische Kanalisation gezogen — und fast auch sein Besitzer", erinnert sich Petra Hartmann mit Schrecken. Michael Brühl versperrte das Gitter mit seinem Körper, verletzte sich Hände und Rücken — Labrador Paul kam mit Blessuren an der Pfote davon. Ferghus wurde in das fast zwei Meter lange Kanalrohr gezogen, konnte schwer verletzt aus der Erft geborgen werden. Ihm mussten drei Zehen und ein Teil der Pfote amputiert werden.

Petra Hartmann ärgerte sich über das Verhalten der Verwaltung, verzichtete aber auf eine Klage. Sie warnte andere Hundehalter vor der möglichen Gefahr. Dass der Graben jetzt umzäunt werden soll, hält sie für "unsinnig": "Besser wäre es, ihn abzudecken." Für sie ist dies weniger relevant: In Grevenbroich unternimmt sie mit ihren drei Hunden keine Spaziergänge mehr.

(NGZ)
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