Grevenbroich Im Schlossbad werden jetzt die Becken gebaut

Grevenbroich · Die Arbeiten kommen gut voran. Nach dem Keller sind jetzt die Becken an der Reihe. Der Rohbau soll voraussichtlich im April stehen.

 Projektleiter Lutz Bendel, Polier Sebastian Klatt und Mitarbeiter Uwe Lange (v.l.) vor dem Sportbecken, das eines der Herzstücke des Bades wird.

Projektleiter Lutz Bendel, Polier Sebastian Klatt und Mitarbeiter Uwe Lange (v.l.) vor dem Sportbecken, das eines der Herzstücke des Bades wird.

Foto: L. Berns

Der Stress, den die archäologischen Arbeiten der GWG Kommunal verursachten, scheint vergessen. Der Technische Projektleiter Lutz Bendel blickt jetzt in aller Ruhe und zufrieden auf die Schlossbad-Baustelle nahe der Erft. "Die Arbeiten kommen gut voran", sagt er. Und tatsächlich: Das Untergeschoss der künftigen Freizeitstätte ist bereits fertig, zurzeit werden die Schwimmbecken betoniert. Treten keine größeren Komplikationen auf, geht Bendel davon aus, dass das Schlossbad noch vor den Sommerferien 2018 seine Tore öffnen wird.

Weil Pfähle aus dem Mittelalter im Erdreich entdeckt wurden, mussten die Bauarbeiten ein Jahr lang ruhen. Nachdem die Wissenschaftler im Mai abrückten, wird hinter den Sichtwänden am Schloss kräftig reingeklotzt. "Wir haben bisher etwa 2000 Kubikmeter Beton und gut 300 Tonnen Stahl verbaut - das ist schon mehr als die Hälfte des benötigten Materials", sagt Sebastian Klatt, Polier der Firma Nuha, die auch für den Bau des Rheinbades in Düsseldorf verantwortlich zeichnete. Täglich sind etwa 20 Mitarbeiter im Einsatz auf der Baustelle, die von zwei großen Kränen überragt wird.

Nachdem der Keller fertiggestellt wurde, konzentrieren sich die Arbeiten nun auf das Erdgeschoss des 3700 Quadratmeter großen Baukörpers. Alle vier Becken sind dort gleichzeitig im Bau. Besonders weit fortgeschritten ist das 25-Meter-Sportbecken, das künftig über fünf Bahnen und zwei Sprungtürme verfügen wird. "Das wird eines der Herzstücke des neuen Bades", sagt Lutz Bendel. Gleich nebenan entsteht ein Lehrschwimmbecken.

Eine besondere Herausforderung für die Bauarbeiter ist das Freizeitbecken für Kinder. Die Architekten haben offensichtlich ihrer Fantasie freien Lauf gelassen und ihm eine außergewöhnliche Form verliehen. "Es hat praktisch keine rechten Winkel und ist daher sehr schwer zu formen - das Ganze ist richtig tricky", sagt Sebastian Klatt. Aber der Polier ist sich sicher, dass die Konstruktion am Ende etwas ganz Besonderes wird. Dafür wird auch die Ausstattung sorgen: Mehrere Sprudelanlagen werden eingebaut, zudem ist ein Wassernebel-Bogen geplant. Das fünfte Becken - das Ganzjahresaußenbecken - ist bereits ausgeschachtet worden. In der Grube steht zurzeit allerdings noch einer der beiden Kräne.

Die ersten Außenwände des Bades - das später einmal die Form eines seitenverkehrten "Z" haben wird - stehen bereits. "Wenn das Wetter weiterhin so mitspielt wie bisher, werden wir die Rohbauarbeiten voraussichtlich im April nächsten Jahren abschließen können", wagt Sebastian Klatt eine Prognose. Und Lutz Bendel macht bereits neugierig auf das fertige Gebilde aus Glas, Beton und Verbundholzplatten: "Das wird mit Abstand eines der schönsten Gebäude in Grevenbroich sein."

Noch offen ist die Gestaltung des Außengeländes. Zwar gibt es Ideen und Konzepte, die aber nicht mit dem Budget zu vereinbaren sind. GWG-Chef Willi Peitz versucht nun, Sponsoren für attraktive Freizeitmöglichkeiten zu finden.

(NGZ)
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