Grevenbroich Industriegebiet an A 540 geplant

Grevenbroich · Grevenbroich und Jüchen wollen an der Stadtgrenze ein 42 Hektar großes Interkommunales Industriegebiet errichten. Dafür muss aber der Regionalplan geändert werden – das haben die Kommunen jetzt in Düsseldorf beantragt.

Grevenbroich: Industriegebiet an A 540 geplant
Foto: KLXM (Grafik)

Grevenbroich und Jüchen wollen an der Stadtgrenze ein 42 Hektar großes Interkommunales Industriegebiet errichten. Dafür muss aber der Regionalplan geändert werden — das haben die Kommunen jetzt in Düsseldorf beantragt.

Nicht weit von Polo und 3M entfernt sollen sich direkt an der A 540 weitere Unternehmen ansiedeln. Noch stehen Entscheidungen aus, doch die Stadt Grevenbroich und die Gemeinde Jüchen wollen an der Stadtgrenze im Dreieck der A 540 und A 46 ein Interkommunales Industriegebiet mit 42 Hektar Fläche errichten.

Eine Bedingung: Der Regionalrat bei der Bezirksregierung muss dafür den Regionalplan ändern. Genau das haben Bürgermeisterin Ursula Kwasny und Bürgermeister Harald Zillikens in einem — ebenfalls gemeinsamen — Schreiben an die Bezirksregierung beantragt, zusammen mit RWE Power als Grundstückseigentümer.

Argumente fürs neue Industriegebiet auf den ehemaligen Tagebauflächen haben die Kommunen reichlich. Hüben wie drüben werden nämlich die freien Gewerbeflächen knapp. "Wir mussten schon Unternehmen, die sich ansiedeln wollten, eine Absage erteilen", so Kwasny. Ein Problem: Der Stadt stehen zwar 99 Hektar zur Verfügung. Darunter sind aber nur 29 Hektar Industrieflächen, auf denen etwa rund um die Uhr gearbeitet werden kann. Zudem gestaltet sich die Vermarktung bei mehreren Arealen schwierig. Im Interkommunalen Gewerbegebiet bei Neurath etwa wollen laut Stadt Grundstückseigentümer nicht verkaufen.

Ein weiteres Argument: Die Zahl der Arbeitsplätze bei RWE in Grevenbroich sinkt, seit 1997 von 2090 auf 1250 im Jahr 2010. Weitere Rückgänge erwartet die Stadt, wenn die 150-Megawatt-Blöcke vom Netz gehen.

Für den "laufenden Strukturwandel" sei deshalb "ein ausreichendes Angebot an verfügbaren und geeigneten Flächen" Voraussetzung. Auch in Jüchen zeichnet sich Knappheit ab. "Die Flächen im Interkommunalen Gewerbegebiet mit Mönchengladbach vermarkten sich zurzeit gut. Nun siedeln sich dort Esprit und DHL an. Mittelfristig haben wir keine Reserven mehr", erklärt Bürgermeister Zillikens. Ein Trumpf im Ärmel der Wirtschaftsförderer ist beim geplanten Industriegebiet natürlich die Autobahn-Nähe. Ein weiterer Vorteil: Wohngebiete im Umfeld gibt's es nicht. Zillikens ist guter Dinge, dass das Projekt realisiert werden kann, auch der Rhein-Kreis unterstütze das Vorhaben.

Nach Auskunft von Jennifer Spitzner, Sprecherin der Bezirksregierung, prüft die Regionalplanungsbehörde zurzeit den Antrag. Bei einer Änderung des aktuellen Plans würde das Verfahren etwa ein Jahr dauern. Möglich ist aber auch, dass das Projekt bei der Fortschreibung des Regionalplans berücksichtigt wird. "Konkrete Standortplanungen dafür beginnen voraussichtlich erst 2012."

(NGZ)
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