Grevenbroich Ist Grevenbroicher Kunstrasen gefährlich?

Grevenbroich · Diese Frage stellten die Grünen in Grevenbroich jetzt an den Bürgermeister. Es geht um das verwendete Granulat.

Bereits Mitte Oktober erschienen Berichte in vielen Medien, dass von Stoffen im Granulat auf Kunstrasenplätzen möglicherweise Gefahren für die Gesundheit ausgehen könnten. Auch unsere Zeitung berichtete, dass in den Niederlanden zeitweise Amateur-Mannschaften nicht auf den Feldern spielen wollten. Hintergrund ist, dass das Granulat offenbar auf manchen Plätzen aus alten, geschredderten Autoreifen besteht. Darin können polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) enthalten sein, von denen einige als krebserregend gelten.

Nun hat die Diskussion um die Sicherheit von Kunstrasenplätzen auch Grevenbroich erreicht. Die Grünen-Fraktion hat eine Anfrage an den Bürgermeister gestellt und möchte wissen, wie die Verwaltung die Gefährdung durch das Gummi-Granulat einschätzt. Außerdem fragen die Politiker, ob ausgeschlossen werden kann, dass sich schädliches Granulat auf Grevenbroicher Kunstrasen- oder Spielplätzen befindet. Darüber hinaus stellen sie die Frage, welches Material auf den Plätzen zum Einsatz kommt. Aus dem Büro des Ersten Beigeordneten und Sportdezernenten Michael Heesch gab es gestern auf Anfrage unserer Redaktion keine Antwort auf die Frage nach der Situation.

Theo Langen von SV Rot-Weiss Elfgen weiß aber beispielsweise zu berichten, dass auf dem Kunstrasenplatz seines Vereins sogenanntes Vollgranulat verwendet wird. Das sei zwar deutlich teurer, als das schlechte Granulat, in dem Gummireifen verarbeitet sind, "dafür hält es aber besser". Auch bestehe bei dem teureren Material keine Gesundheitsgefahr, sagt Langen. Schlechtes Material, so erklärt er, erkenne man daran, dass die Bälle nach drei bis vier Spielen schwarz seien.

Andere Städte haben ihre Kunstrasenplätze geprüft und geben Entwarnung. In Neuss kamen Untersuchungen zu dem Schluss dass die Plätze unbedenklich sind. Auf neueren Anlagen wird dort ein Granulat verwendet, dass in seiner Zusammensetzung eine Belastung ausschließt. Auf älteren Anlagen, die vor 2008 errichtet wurden, unterschritten nach Angaben der Stadt die gemessenen Gehalte von PAK und anderen Stoffen deutlich die Vorsorgewerte der Bundesbodenschutz-Verordnung.

(NGZ)
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