Grevenbroich Jugendkantorei stellt sich bei Konzert großen Herausforderungen

Grevenbroich · Die Jugendkantorei der evangelischen Christuskirche unter der Leitung von Karl-Georg Brumm stellt sich mit einer gehörigen Prise Selbstbewusstsein auch gewaltigen Herausforderungen. Beim Konzert zum zweiten Advent leisteten die gut 30 Mädels (auf Soprane und Alt verteilt, unter ihnen auch der junge Tobias Biegemeier) bei nur vier Männerstimmen ein beachtliches Kompendium auch anspruchsvoller Literatur.

 Beim bemerkenswerten Konzert der Jugendkantorei kamen besonders auch die modernen Weihnachtslieder und Carols gut an.

Beim bemerkenswerten Konzert der Jugendkantorei kamen besonders auch die modernen Weihnachtslieder und Carols gut an.

Foto: Berns

Der Chor zog gemessenen Schrittes mit dem Kanon "Licht bricht durch die Dunkelheit" von Heinrich Christian Rust ein. Dann aber gab es gleich große Musik: Die Adventskantate "Nun komm, der Heiden Heiland", die Georg Philipp Telemann für Soli, Chor und Orchester geschrieben hat, schmückt den Text und heute noch sehr bekannten Choral von Martin Luther mit betrachtenden Rezitativen und Arien aus.

Karl-Georg Brumm steht ein gut einstudiertes Orchester zur Verfügung, das zum großen Teil aus Mitgliedern der Kantorei besteht. So spielen Katharina Böhm und Elisabeth Goldmann Querflöte, Sandra Hartig, Johanna Krüger und Lukas Goldmann Violinen, Marco Weinrich Posaune und Jan Kirchhoff Trompete. Sie fehlen dann natürlich im Chor, der aber die Lücken sicher schloss.

Zu den glücklichen Einfällen des Programms gehörte nach Telemanns Schlusschoral die alte Luther-Melodie mit dem neuen Adventstext "Mache dich auf und werde Licht" zu versehen.

Dann widmete sich die Kantorei der "Historia der Geburt Jesu Christi". Heinrich Schütz, der bedeutendste deutsche Komponist im 17. Jahrhundert, schreibt ganz der Textauslegung verpflichtete konzertierende Musik. Erneut spielte das Orchester glänzend. Die Soli waren bis auf eine Ausnahme mit den jungen Mitgliedern der Kantorei besetzt. Sie gerieten, auch vor Aufregung, an Grenzen. Dennoch gibt es gute Gründe, auch junge, noch nicht ausgereifte Stimmen an diese große Musik heranzuführen. Das bestätigte die Ausnahme: Der Bassbariton Sebastian Neuwahl (27), der mit professioneller Präsenz die langen Erzählungen sang, hat seine musikalische Heimat in der Kinder- und Jugendkantorei der Christuskirche. Vollkommen auf der Höhe war der Chor dann bei den modernen Weihnachtsliedern und Carols, die ein bemerkenswertes Konzert beschlossen.

(nima)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort