Grevenbroich Junge Schauspielgruppe führt erstmals Stück mit Senioren auf

Grevenbroich · Die Grevenbroicher Theatergruppe poco*mania hat schon mehrfach politisch inspirierte Inszenierungen auf die Bühne gebracht, auch das neue Stück der Jugendgruppe rund um den künstlerischen Leiter Axel Mertens ist da keine Ausnahme: Es beschäftigt sich mit dem Ziehen von kulturellen und politischen Grenzen. "Na, Fliegen", lautet der Titel, als Antwort auf die Frage, wie wir in Europa mit neu gezogenen Grenzen umgehen können. "Das Überfliegen von Grenzen im Traum, das ist der Kern unseres Stücks", sagt Axel Mertens. Und das ist auch für die poco*manen etwas Besonderes, denn diesmal wird die zwölfköpfige Gruppe ergänzt von fünf Senioren.

 Die Jugendlichen von poco*mania proben zweimal in der Woche gemeinsam mit fünf Senioren für ihr aktuelles Stück "Na, Fliegen".

Die Jugendlichen von poco*mania proben zweimal in der Woche gemeinsam mit fünf Senioren für ihr aktuelles Stück "Na, Fliegen".

Foto: Klaus Stimpel

"Für uns war es wichtig, nicht nur die jugendliche Perspektive auf die EU darzustellen, sondern auch die positiven Erfahrungen von älteren Menschen miteinzubringen", betont Mertens. Das poco*manische Theater bezeichnet er auch als erfahrungsbezogenes Theater: "Unser Theater soll vom konventionellen Weg abgehen. Es geht von den Erfahrungen der Spieler aus, die nicht 1:1 auf die Bühne kommen, aber den Nährboden für die Inszenierung bilden." Und diesmal sei dieser Nährboden besonders fruchtbar, bereichert durch den Erfahrungsschatz der älteren Schauspieler. "Es ist ein Stück entstanden, das an einigen Stellen sehr untypisch für poco*mania ist. Das hat unser Team aber sehr bereichert."

Am 4. April wird das Stück im Rahmen des Schultheaterfestivals "Maskerade" in Düsseldorf uraufgeführt, bei dem poco*mania seit 2006 Dauergast ist. Die Schauspieler brechen aus dem Rahmen der durchgehenden Bühnenhandlung insofern aus, als dass sie dem Publikum gleich drei Erzählebenen bieten. Experimentell, poetisch und eben erfahrungsbasiert möchte sich das Ensemble dem Thema der unsichtbaren Grenzen annähern und sie, zumindest für die Zeit auf der Bühne, überwinden: Grenzen zwischen Jung und Alt, aber auch Grenzen zwischen Kulturen, Religionen und Ländern. Damit das gelingt, proben die Schauspieler mindestens zweimal die Woche: "Wir befinden uns in der Abschlussphase, das Stück ist fertig. Es bleibt nur noch, toi toi toi zu wünschen," sagt Mertens.

(nw)
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