Grevenbroich Kampf für neue Gewerbeflächen

Grevenbroich · Grevenbroich und Jüchen wollen ein Gewerbegebiet an der Autobahn 540 entwickeln. Deshalb muss der Regionalplan geändert werden. Darauf warten beide Bürgermeister. Für größere Neuansiedlungen fehlt der Platz.

Grevenbroich: Kampf für neue Gewerbeflächen
Foto: Berns, Lothar

Wenn Harald Zillikens an das interkommunale Gewerbegebiet mit Grevenbroich denkt, dann wird er ungeduldig: "Auf dem Marktplatz kann ich kein Industriegebiet realisieren." Vor einem Jahr hat er mit seiner Grevenbroicher Kollegin Ursula Kwasny an die Bezirksregierung geschrieben. Das Ziel: Die 41 Hektar große Fläche für Gewerbe in den Regionalplan aufzunehmen. Passiert ist seitdem nichts.

Grevenbroich: Kampf für neue Gewerbeflächen
Foto: Berns, Lothar

Beide Kommunen sind finanziell angeschlagen, brauchen ein Areal dieser Größe dringend für neue Firmenansiedlungen. Wie dringend, das lässt Ursula Kwasny durch Pressesprecher Andreas Sterken erklären: "Eine Entwicklung dieser Fläche ist für Grevenbroich von großer Bedeutung." Logistikfirmen mit Lkw-Verkehr hätten bereits abgewiesen werden müssen, weil sie in Grevenbroich keinen geeigneten Standort finden konnten.

 Zwei Kommunen – ein Gewerbegebiet an der Autobahn: Ursula Kwasny (r.) und Harald Zillikens kämpfen um 41 Hektar für neue Firmen.

Zwei Kommunen – ein Gewerbegebiet an der Autobahn: Ursula Kwasny (r.) und Harald Zillikens kämpfen um 41 Hektar für neue Firmen.

Foto: Reuter/Berns

Fläche mit vielen Vorteilen

Direkt an den Autobahnen 540 und 46, zwischen Grevenbroich und Jüchen, soll auf ehemaligem Tagebaugelände das neue Industriegebiet realisiert werden. Sein Vorteil: Wohngebiete sind so weit entfernt, dass auf sie keine Rücksicht bei Lärm oder Emissionen genommen werden muss. "Die Flächen sind auch für Unternehmen geeignet, die wegen ihres Störgrades bei Verkehr oder Mehrschichtbetrieb auf große Abstände zu Wohnnutzungen angewiesen sind", erläutert Andreas Sterken. Ein weiterer Vorteil sei die Lage: "Das Gebiet lässt sich bei Bedarf an die Bahnlinie Köln — Mönchengladbach anschließen."

Auch Kwasnys Jüchener Kollege hält diesen Standort für "ideal". Zudem verweist Harald Zillikens auf Projekte wie die "Innovationsregion Rheinisches Revier" (IRR). Dabei entwickeln Kommunen Ideen für die Ära nach dem Braunkohletagebau. Für Zillikens ist das interkommunale Gewerbegebiet zwischen beiden Autobahnen ein solches Beispiel. Ein weiterer positiver Aspekt für Jüchen und Grevenbroich: RWE würde das Areal entwickeln und auch vermarkten,

Hoffen auf grünes Licht

Auch im Grevenbroicher Rathaus hofft man jetzt auf grünes Licht aus Düsseldorf. "Im Rahmen der Neuaufstellung des Regionalplanes sind wir im Gespräch", so Andreas Sterken. Und Harald Zillikens hofft, dass diese Gespräche bald zu einem positiven Ergebnis führen. Das große Vorbild für die Kooperation von Jüchen und Grevenbroich: der interkommunale Regiopark mit Mönchengladbach. Unweit der Autobahnausfahrt Mönchengladbach-Güdderath konnten bekannte Unternehmen wie Esprit, Federal Express, Fiege und DHL angesiedelt werden.

(NGZ)
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