Grevenbroich Kapellener Kammmolche in Gefahr

Grevenbroich · Ratsherr Dieter Dorok fordert Erftverband zu einer Sofortmaßnahme auf.

 Der alte Erftarm an der "Schwarzen Brücke" führt nur wenig Wasser. Dieter Dorok sorgt sich um die dort lebenden Kammmolche (Foto oben).

Der alte Erftarm an der "Schwarzen Brücke" führt nur wenig Wasser. Dieter Dorok sorgt sich um die dort lebenden Kammmolche (Foto oben).

Foto: wilp/BUND

Dieter Dorok sorgt sich um den Kammmolch. Verliert der Alterftarm im Naturschutzgebiet "Schwarze Brücke" weiterhin Wasser, sehe er schwarz für den seltenen Schwanzlurch, sagt der Ratsherr der Grünen. Er will jetzt Vertreter von Erftverband, Stadtverwaltung, Rhein-Kreis und Umweltverbänden an einen Tisch holen, um Strategien für den Erhalt dieser Art am Ortsrand von Kapellen zu entwickeln.

"Die Erft hat zurzeit einen niedrigen Pegelstand. Daher wird der alte Arm über ein Rohrsystem nur mit wenig Wasser versorgt", schildert Dorok. An den Rändern ist das Gewässer bereits verschlammt, in der Mitte nur wenige Zentimeter tief. "Noch reicht das aus", meint Dorok: "Aber nicht mehr lange, dann sitzen die Tiere auf dem Trockenen."

Kammmolche, die stille Gewässer wie Weiher und Teiche bevorzugen, gelten als streng geschützte Art. Spaziergängern ist es verboten, die bis zu 18 Zentimeter großen Tiere in ihren Lebensräumen zu stören. "Es wäre schade, wenn die Population an der ,Schwarzen Brücke' aussterben würde", sagt Dorok. Der Ratsherr hat daher den Erftverband zu einer Sofortmaßnahme aufgefordert: Er soll schnellstmöglich Wasser in den Alterftarm pumpen. "Für den Kammmolch schlägt es dort ,Zehn vor Zwölf", sagt Dorok: "Es ist also noch nicht zu spät."

Der Ratsherr will sich dafür stark machen, dass der Erftverband sein bis 2045 reichendes Perspektivkonzept an dieser Stelle vorzieht. Nach den Plänen der Bergheimer Experten soll der Altarm wieder an die Erft angeschlossen und zu einem Fließgewässer werden - das Kammmolche in der Regel meiden. "Die Tiere sollten daher frühzeitig in den schräg gegenüberliegenden Seitenteich der Erft umgesiedelt werden", schlägt Dieter Dorok vor: "Dort haben sie einen idealen Lebensraum. Aber auch an dieser Stelle muss eine kontinuierliche Wasserversorgung gewährleistet sein."

Seine Ideen will er einer Expertenrunde vorstellen, die sich Ende April in Grevenbroich trifft. "Es muss was passieren", sagt Dorok. "Sonst ist es aus mit dem Molch im Naturschutzgebiet."

(NGZ)
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