Grevenbroich Kapellener Ortsdurchfahrt: Tempo 30 in der Nacht kommt

Grevenbroich · An mehreren Straßen in Kapellen und Wevelinghoven werden bald neue Geschwindigkeitsschilder aufgestellt. Der Bauausschuss hat jetzt bei drei Enthaltungen beschlossen, an der Neusser Straße und Talstraße in Kapellen sowie auf der L 361 in Wevelinghoven (An der Untermühle, Am Wehr, An der Eiche) Tempo 30 einzuführen, das aber lediglich in den Nachstunden gilt - und zwar in der Zeit von 22 bis 6 Uhr.

Seit langem fordern die Initiativen "Pro Ortsumfahrung" und "Rettet die Erftaue" verkehrsberuhigende Maßnahmen. Die Stadt ordnete gegenüber dem Landesbetrieb Straßen NRW Tempo 30 in der Kapellener Ortsdurchfahrt und einigen Wevelinghovener Straßen an. Der Landesbetrieb hat jedoch lediglich der Geschwindigkeitsreduzierung in Nachtstunden zugestimmt. Lärmberechnungen hatten ergeben, dass an einigen Gebäuden Richtwerte nachts überschritten werden. Eine Lösung für eine Entlastung der Kapellener und Wevelinghovener ist aber nicht in Sicht. Beigeordneter Florian Herpel betonte, dass es "keine erkennbare Möglichkeit gebe", den Verkehr aus den Orten herauszuhalten, dies könne nur durch eine Umgehungsstraße geschehen.

Keine Änderungen beschloss der Ausschuss für die neuen Tempo-30-Zonen an der Rheydter Straße, Lindenstraße und Auf der Schanze. Die Verwaltung hatte einen Prüfauftrag für eine zeitliche Beschränkung des Tempolimits vor Schulen, Kitas und Altenheimen erhalten, hat jedoch Bedenken. Das Thema Geschwindigkeitsreduzierung soll nun im Arbeitskreis Nahmobilität erörtert werden. Doch über die drei Tempo-30-Zonen wurde im Bauausschuss auch gar nicht mehr diskutiert.

Mehrere Politiker sehen generellen Handlungsbedarf angesichts des Schilderwalds entlang der Straßen. "Der ständige Wechsel der Ausschilderung etwa von Tempo 30 auf 50 und wieder auf 30 - das überforder Autofahrer", erklärte FDP-Ratsherr Peter Cremerius. Beispielsweise solle darüber nachgedacht werden, ob nicht zusamenhängende Tempo-30-Bereiche sinnvoll seien", schlug Cremerius vor. Auch Wolfgang Kaiser (CDU) sieht Erörtungsbedarf im Arbeitskreis. Die CDU hatte kürzlich vorgeschlagen, in einzelnen Straßenzügen Tempo 40 statt 30 einzuführen.

(cso-)
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