Grevenbroich Kapellener Rotes Kreuz feiert sein 50-Jähriges

Grevenbroich · Der Ortsverein unter Leitung von Ute Häuser ist unter anderem für seine aufmerksame Betreuung bei Blutspendeterminen bekannt.

 Roland Knoben, Waltraud Becker, Ute Heuser, Gerd Gansewendt vom Vorstand des Ortsvereins (stehend v.l.) beim Blutspendetermin.

Roland Knoben, Waltraud Becker, Ute Heuser, Gerd Gansewendt vom Vorstand des Ortsvereins (stehend v.l.) beim Blutspendetermin.

Foto: Lothar Berns

Die Helfer des Roten Kreuzes liefen gestern beim Blutspendetermin in der "Ratsschänke" wieder zur Hochform auf. Die einen schmierten Brötchen, machten Würstchen warm oder schenkten Kaffee aus, andere scannten bei der Anmeldung die Blutspender-Ausweise ein - ein eingespieltes Team. "Geld erhalten die Spender nicht, wohl aber eine Stärkung und gute Betreuung", betonte Ute Heuser. Vor einem Jahr hatte die heute 55-Jährige die Leitung des Ortsvereins Kapellen des Deutschen Roten Kreuzes übernommen, der jetzt sein 50-jähriges Bestehen feiern kann. Am Sonntag wird in der "Ratsschänke" mit Mitgliedern und geladenen Gästen das Jubiläum gefeiert.

Entstanden sei der Ortsverein, wie zweiter Vorsitzender Dr. Roland Knoben erklärte, 1967 aus einer Sanitäts-Mannschaft der Feuerwehr. An der Bundesstraße 1 betrieb Gertrud Wagner eine "Erste Unfall- Hilfsstation, an die sich Autofahrer nach Verkehrsunfällen wendeten", berichtete Waltraut Becker (53), Schriftführerin und stellvertretende Gemeinschaftsführerin. Mit Fertigstellung der Autobahn 46 fiel die Station weg.

Viele Jahre lang leitete Karl-Josef Gloria den Ortsverein, danach 18 Jahre Roland Knoben, Vorgänger von Ute Heuser. Heute liegt der Aufgabenschwerpunkt bei der Betreuung von insgesamt acht Blutspendeterminen im Jahr in Kapellen und in der Bürgerhalle in Bedburdyck. Rund 80 Spender erwartete das Team gestern an der Friedrichstraße. "Die Ortsvereine sind für uns sehr wichtig, ohne ihre Betreuung würde es viele Spendetermine nicht geben", sagte Dorothee Goldbach, stellvertretende Teamleiterin beim Blutspendedienst West, der mit dem Ortsverein bei den Terminen zusammenarbeitet. "Die Betreuung ist super, die Leute hier sind nett", erklärte Werner Hassler. Der Kapellener hatte kurz zuvor zum 65. Mal einen halben Liter seines Blutes hergegeben, um Menschen in Not, nach Verkehrsunfällen oder bei Operationen zu helfen. "Ich könnte schließlich auch selbst Mal eine Blutspende benötigen", sagte er und biss in ein Brötchen. Rund 600 Spenden kommen bei den Blutspendeaktionen des Ortsvereins im Jahr zusammen. "Rund 50 Prozent der Menschen benötigen im Leben eine Spende, aber nur vier Prozent der Bevölkerung spenden Blut", erläuterte Knoben. Bei der Feier am Sonntag werden 18 besonders treue Spender geehrt - einer gab sogar 125 Mal, ein anderer 100 Mal seinen Lebenssaft. "Die Blutspender sind ein eingeschworenes Team potenzieller Lebensretter", sagte Knoben.

Auch sonst sind die Helfer aktiv: 2016 half der Ortsverein bei der Flüchtlingsbetreuung, gab Lebensmittel und Pampers an Asylbewerber aus. Etwa beim Dreikönigen-Crosslauf und bei St. Martin übernimmt der Ortsverein den Sanitätsdienst. Ein Wunsch für die Zukunft: "Neue Mitglieder, aktive und passive", sagt Heuser. "Früher gab es im Ort eine Hauptschule, über die Jugendliche zu uns kamen", sagt Roland Knoben. Heute sind die jüngsten Helfer um die 20. Wer mitmachen will, kann sich an Ute Heuser (Telefon 02182 5785895) wenden.

(NGZ)
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