Grevenbroich Katharina Baum will Bovermann im Rat ersetzen

Grevenbroich · Nachrückerin würde auch die Zwei-Personen-Fraktionsgemeinschaft mit den Linken, die in der Kritik steht, fortsetzen.

Die 52-jährige Katharina Baum von den Freien Bürgern Grevenbroichs (FBG) ist bereit, den überraschend zurückgetretenen FBG-Ratsherrn Thomas Bovermann zu ersetzen. Das gelte auch für die Zwei-Personen-Fraktion mit den Linken, sagte sie gestern auf Redaktionsnachfrage. Sie hoffe, dass Fraktionsvorsitzender Walter Rogel-Obermanns (Die Linke) mit ihr genauso gut zusammenarbeiten werde, wie er es mit Bovermann getan habe. Rogel-Obermanns hatte mit Baum gestern noch nicht gesprochen. Er zeigte sich betroffen über den Rücktritt Bovermanns. Er könne dessen Gründe, seinen Lebenspartner zu heiraten und dessen Kinder mit großzuziehen, aber gut verstehen: Thomas Bovermann sei schließlich nicht gesund, deshalb müsse er seine Kräfte einteilen. Er kenne Katharina Baum und könne sich eine Zusammenarbeit mit ihr gut vorstellen, sagte Rogel-Obermanns im Redaktionsgespräch. Er werde umgehend auf sie zugehen.

Bis zum 31. Oktober hat Baum noch Zeit für die von Bovermann angekündigte "geordnete Übergabe der Ratsarbeit". Ob sie Bovermann auch mit dessen Sitz im Schulausschuss "beerben" werde, stehe noch nicht fest, sagt Baum. Bovermann will die Frage der Ausschussnachbesetzung noch mit Rogel-Obermanns klären, wie er gestern auf Nachfrage bekundete.

Katharina Baums politischer Schwerpunkt liegt nach eigenen Angaben in der Jugendförderung und damit in dem Bestreben, eine dritte Gesamtschule für Grevenbroich durchzusetzen, hebt sie hervor. Sie sei auch schon beim Antrag für die erste Gesamtschule in Grevenbroich mit aktiv gewesen, erinnert sie. Ein weiteres politisches Feld, das ihrer Wahrnehmung nach zu wenig Berücksichtigung findet, seien "die älteren Mitbürger, die finanziell am Limit leben müssen".

Übrigens wehrt sich auch Baum, wie zuvor schon Bovermann, gegen die Kritik, die die Ratsfraktion "Mein Grevenbroich" an der Zwei-Personen-Fraktion der FBG und der Linken geübt hatte und mit der sich der Ältestenrat der Stadt noch zu befassen hat. "Mein Grevenbroich" hatte moniert, diese Mini-Fraktion sei nur gegründet worden, um die Fraktionsgelder zu kassieren. Dazu sagt Baum: "Die Fraktionsbildung hatte mit Geld nichts zu tun. Wir Freien Bürger waren schon einmal mit den Linken zusammen und sind jetzt erneut mit ihnen eine Fraktionsgemeinschaft eingegangen, weil wir die politischen Ziele teilen."

(NGZ)
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