Grevenbroich Kathrin Rütten ist Jahrgangsbeste bei den Zahntechnik-Meisterinnen

Grevenbroich · Handwerk statt Medizin, Ausbildung statt Studium: Eigentlich wollte Kathrin Rütten nach ihrem Abitur Zahnmedizin studieren, startete aber zur Überbrückung ihrer Wartesemester in eine Berufsausbildung zur Zahntechnikerin. "Das hat mir so gut gefallen, dass ich gar nicht mehr studieren wollte", sagt die 25-Jährige, die in den vergangenen sechs Jahren einen wahren Qualifizierungs-Marathon hinlegte.

 Kathrin Rütten (25) ist Zahntechnikermeisterin und hat ein Händchen für die filigrane Arbeit.

Kathrin Rütten (25) ist Zahntechnikermeisterin und hat ein Händchen für die filigrane Arbeit.

Foto: christian kandzorra

Soll heißen: Sie verkürzte die Ausbildung um ein halbes Jahr, schloss sie als Jahrgangsbeste ab. Dann besuchte sie die Meisterschule und absolvierte die Prüfung bei der Düsseldorfer Handwerkskammer ebenfalls als Jahrgangsbeste. Und zu guter Letzt legte sie noch eine Fortbildung zur Betriebswirtin oben drauf, die sie ebenfalls als eine der besten abschloss.

"Ich bin stolz auf meine Tochter", sagt Paul Rütten, der gemeinsam mit seiner Frau ein Dentallabor in der Südstadt betreibt, in der sich alles um Zahnersatz dreht. Seine Tochter begann im elterlichen Betrieb die Ausbildung und wurde schnell ins Alltagsgeschäft mit eingebunden.

"Die Arbeit macht mir so viel Spaß, weil sie so abwechslungsreich ist. Es ist eine Mischung aus Handwerk und Planungsarbeit am Computer", erzählt Kathrin Rütten, die 2009 am Erasmus-Gymnasium ihr Abitur machte. Von Kronen über Brücken bis hin zu Implantaten stellt die junge Zahntechnikermeisterin aus Materialien wie Keramik, Metall oder Kunststoff dort alles her, sogar ganze Kiefer werden mit speziellem Gerät konstruiert. Ans Studieren hingegen denkt sie zwischen der PC-Modellierung, dem Fräsen und Schleifen gar nicht mehr. Kathrin Rütten möchte am Ball bleiben: "Die filigrane Arbeit liegt mir. Und das ist auch das, was ich in Zukunft machen möchte." Denn: Eines Tages soll die Zahntechnikerin den elterlichen Betrieb übernehmen und weiterführen. Mit ihrer Qualifikation hat sie dafür bereits jetzt die Weichen gestellt. "Ich freue mich, wenn ich den Patienten wieder zu einem schönen und gesunden Lächeln verhelfen kann."

(cka)
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