Grevenbroich Kinderheim nimmt junge Flüchtlinge auf

Grevenbroich · Das Elsener Kinderheim St. Stephanus hat sein Angebot erweitert. Das Haus betreut jetzt auch zwölf Flüchtlinge im Alter von 15 bis 17 Jahren, die aus Afghanistan und Pakistan nach Grevenbroich kamen. Für die jungen Männer wurden im Anbau des Hauses eigene Zimmer geschaffen.

"Die Jugendämter haben händeringend nach Betreuungsangeboten für junge Flüchtlinge gesucht - und wir haben gerne geholfen", sagt Volker Abrahamczik, Leiter des Hauses St. Stephanus. Rund 60.000 Euro wurden investiert, um eine eigene Gruppe für die Minderjährigen zu schaffen. "Wir haben jeden letzten Fleck ausgenutzt, um Doppelzimmer mit Nasszellen einzurichten", berichtet Abrahamczik.

Die schnelle und unkomplizierte Hilfeleistung sei selbstverständlich gewesen, sagt Peter Pick vom Trägerverein, der Deutschordens Jugend- und Familienhilfe. Er verweist in diesem Zusammenhang auf das Motto des Deutschen Ordens, der sich "seit jeher verpflichtet fühlt, auf Orte und Nöte der Zeit eine Antwort zu geben". Sieben pädagogische Mitarbeitern kümmern sich nun um die zwölf Jugendlichen. Vormittags besucht ein Teil der Jungen eine Schule, am Nachmittag erhalten sie zusätzlichen Deutsch-Unterricht und werden in einer sogenannten "Clearing-Gruppe" auf das Alltagsleben vorbereitet. Zudem kümmern sich Psychologen um die jungen Flüchtlinge, die zum Teil mit traumatischen Erlebnissen nach Deutschland gekommen sind.

"Die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen macht Spaß - sie wollen sich integrieren, einige haben sich bereits Sportvereinen angeschlossen", schildert Volker Abrahamczik. Ein nächster Schritt: Die Haus St. Stephanus sucht kleine Wohnungen, in der die jungen Leute einmal eigenständig leben sollen. "Doch die sind zurzeit sehr schwer zu finden", sagt Abrahamczik.

Bei einem Rundgang durch das Haus informierte sich jetzt CDU-Fraktionschef Wolfgang Kaiser über die Flüchtlingshilfe in St. Stephanus. Sein Urteil: "Hier wird gute Arbeit für die Jugendlichen geleistet."

(wilp)
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