Grevenbroich Kirmesverein gegen Lkw-Lärm

Grevenbroich · Langwadener beschweren sich über hohen Verkehr auf der Landstraße 142.

Schon seit Jahren sorgt der hohe Schwerlastverkehr für Ärger im Klosterdorf Langwaden: Anlieger beschweren sich über die damit verbundenen Gefahren und Lärmbelästigungen. Jetzt hat sich die Kirmesgesellschaft "Einigkeit" eingeschaltet: In einem Brief an Bürgermeister Klaus Krützen fordert sie detaillierte Informationen über Verkehrs-, Lärm- und Schadstoffbelastungen auf der Ortsdurchfahrt der Landstraße 142 ein. "Wir wollen Zahlen an die Hand haben, um unseren Forderungen mehr Ausdruck verleihen zu können", sagt Präsident Heiner Hoffmann.

Die Kirmesgesellschaft hat Krützen dazu aufgerufen, ihr die Ergebnisse der zwischen 2010 und 2015 vorgenommenen Pkw- und Lkw-Verkehrszählungen zu übergeben. "Nach unserem Gefühl hat der Schwerlastverkehr stark zugenommen - vor allem nach der Einführung der Autobahn-Maut", sagt Hoffmann. Die Lkw würden häufig nicht nur zu schnell in der Ortsdurchfahrt unterwegs sein, sondern auch für jede Menge Lärm sorgen.

"Dazu trägt der marode Straßenbelag erheblich bei", schildert der Chef der Kirmesfreunde: "Wenn die Laster über die Fahrbahn brettern, dann hallt, schallt und bollert es bis in den Ort hinein." Die Gesellschaft fordert aus diesem Grund auch Ergebnisse von bisher vorgenommenen Immissionsmessungen ein. Sobald sie das Zahlenmaterial aus dem Rathaus in der Hand haben, möchten die Langwadener ihre Forderungen gegenüber der Stadtverwaltung und dem Landesbetrieb Straßen.NRW formulieren.

"Wir könnten uns etwa einen Flüsterasphalt in der Ortsdurchfahrt vorstellen, ebenso ein Tempo-Limit von 50 auf 30 km/h", sagt Heiner Hoffmann. Auch über eine Umgehungsstraße müsse gegebenenfalls nachgedacht werden.

"Hilfreich wäre es, den Pendelverkehr zwischen den Hydro-Werken in Grevenbroich und Neuss-Norf über die Autobahn umzuleiten, damit wenigstens er aus dem Ort bleibt", meint der Präsident. Vor diesem Hintergrund fordert er auch Auskünfte über mögliche Verkehrsauswirkungen, die mit der Inbetriebnahme der neuen Automobillinie 3 ab 2016 einhergehen könnten. "Hydro will die Produktion an Alu-Karosserieteilen vervierfachen. Viele fragen sich hier, ob damit auch vier Mal mehr Lastwagen durch den Ort brettern", sagt Hoffmann.

Unterstützung erhalten die Langwadener von der CDU. Auf ihren Antrag wird sich der Stadtrat am kommenden Donnerstag mit dem Thema beschäftigen.

(NGZ)
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