Grevenbroich Kita-Eltern bitten Hannelore Kraft um Hilfe

Grevenbroich · Grevenbroicher Initiative sammelt mehr als 2500 Unterschriften gegen die Geschwisterkind-Beiträge.

 Grevenbroicher Eltern protestieren gegen die geplanten Geschwisterkind-Beiträge. Bisher wurden mehr als 2500 Unterschriften gesammelt.

Grevenbroicher Eltern protestieren gegen die geplanten Geschwisterkind-Beiträge. Bisher wurden mehr als 2500 Unterschriften gesammelt.

Foto: LBER

Die Mitglieder der Initiative "Für ein familienfreundliches Grevenbroich" haben bisher mehr als 2500 Unterschriften gegen die geplante Beitragspflicht für Geschwisterkinder in Kindergärten und Tagespflege gesammelt. Noch bis morgen liegen die Listen in insgesamt 26 Geschäften aus, sie sollen am Donnerstag Nachmittag an Bürgermeisterin Ursula Kwasny übergeben werden.

Um den Druck auf die Stadtverwaltung zu erhöhen, haben sich die Initiatoren zwischenzeitlich schriftlich an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Familienministerin Ute Schäfer und Regierungspräsidentin Anne Lütkes gewandt und ihre Bedenken gegen die Einführung der Beiträge geäußert. "Ziel ist es, die Bezirks- und Landesebene dafür zu sensibilisieren, dass eine Kommune eine familienunfreundliche Haltung an den Tag legt", sagt Sprecherin Adda Dumröse. Auch der Petitionsausschuss des Landes NRW sei mittlerweile eingeschaltet worden, er beschäftige sich ebenfalls mit dem Anliegen der Initiative.

In einem offenen Brief, der gestern an die Bürgermeisterin versandt wurde, macht die Initiative deutlich: Auch bei einer durchschnittlichen monatlichen Mehrbelastung von 52,50 Euro müssten die Eltern jährlich mehr als 600 Euro zahlen. "Dieses Geld muss auch von der vermeintlichen Grevenbroicher Durchschnittsfamilie mit einem Bruttoeinkommen zwischen 35 000 und 49 999 Euro erst einmal netto erarbeitet und an anderer Stelle eingespart werden", heißt es in dem Schreiben. Es sei nicht zu verstehen, warum ausschließlich Familien mit mehr als einem Kind in erheblichem Maße zusätzlich belastet werden sollen. In ihrem Brief appellieren die Eltern an Ursula Kwasny, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln auszukommen - so "wie wir es als Privathaushalte ebenfalls tun müssen".

Die Initiative hat bereits persönliche Schreiben an alle Ratsleute und die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses verschickt - die Resonanz war jedoch dürftig. "Nur eine Hand voll Politiker und Gremienmitglieder haben sich bei uns gemeldet. Erstaunlicherweise haben sie uns ihr persönliches Unverständnis über die geplante Beitragspflicht ausgesprochen - während sie im Haupt- und Jugendhilfeausschuss die Beschlussempfehlung an den Rat bestätigt haben", so Dumröse.

(NGZ)
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