Grevenbroich Klaus Krützen ist ab heute Bürgermeister

Grevenbroich · Ursula Kwasny (CDU) übergab gestern den Rathausschlüssel an ihren Nachfolger. Ab heute sitzt Klaus Krützen (SPD) auf dem Chefsessel der Stadtverwaltung. Für seine ersten 100 Amtstage hat er sich einen Vier-Punkte-Plan vorgenommen.

Grevenbroich: Klaus Krützen ist ab heute Bürgermeister
Foto: G. Salzburg

Wehmut war schon dabei, als Ursula Kwasny gestern den Chef-Schreibtisch im Rathaus räumte und ihre persönlichen Sachen in eine große Tasche packte. Darunter waren viele Geschenke, die sie im Laufe des Tages zum Abschied von ihren Mitarbeitern erhalten hatte - etwa ein Gutschein für eine Kutschfahrt durch Grevenbroich, Alben mit Erinnerungs-Fotos oder die Stephan-Sulke-Single "Uschi, mach kein Quatsch". Pünktlich um 17 Uhr übergab Kwasny den Generalschlüssel für die Verwaltung an ihren Nachfolger Klaus Krützen (SPD). "Das ist schon ein komisches Gefühl", gab die 63-Jährige zu. Immerhin war sie 16 Jahre lang im Rathaus ein- und aus gegangen - davon sechs als Verwaltungschefin und zehn als Vize-Bürgermeisterin.

Anders als ihr Vorgänger Axel Prümm, der ihr 2009 eine offizielle Übergabe verweigerte, informierte Kwasny ihren Nachfolger Klaus Krützen vor der Schlüsselübergabe detailliert über die aktuelle Situation und die anstehenden Entscheidungen in den einzelnen Fachbereichen. "Dafür bin ich sehr dankbar", sagte der SPD-Mann, der ab heute Bürgermeister ist und seine Verwaltung "gut aufgestellt" sieht. An seine neuen Aufgaben geht der bisherige Hauptschulleiter zwar mit "ein wenig Magengrummeln" heran - doch: "Ich bin sicher, dass ich mich schnell einarbeiten werde", meint der 46-Jährige. Den heutigen Mittwoch will er für das Aktenstudium nutzen, ab morgen hat Krützen bereits einen vollen Terminkalender - unter anderem stehen Gespräche mit der Wirtschaftsförderung an.

Dem nun weitgehend kahlen Bürgermeister-Büro möchte der Neukirchener in den nächsten Tagen eine persönliche Note geben, dabei wird er auch Ehefrau Karin und die Mitarbeiterinnen seines Vorzimmers zu Rate ziehen. "Ich bin nicht ganz so stilsicher", gibt er zu. Fest eingeplant ist eine Fotogalerie mit Aufnahmen von beliebten Reisezielen in Norwegen und Schottland, die er auch schon in seinem Schulleiter-Büro hängen hatte.

Für seine ersten 100 Amtstage hat sich Klaus Krützen einen Vier-Punkte-Plan vorgenommen. Er will die bis zur Wahl auf Eis gelegte Rekommunalisierung der Wirtschaftsbetriebe vorantreiben (das Kündigungsschreiben an die WGV ist bereits raus), die noch offene Beigeordneten-Frage klären, einen Bereich für Bürger- und Ratsangelegenheiten schaffen sowie die Wirtschaftsförderung um einen Fachmann aus dem Planungsressort ergänzen, um sie breiter aufzustellen. Krützen möchte ein "Problemlöser" sein, der nicht alleine, "sondern mit möglichst vielen Akteuren die Stadt nach vorne bringen" will. Er sagt aber auch: "Über Grevenbroich wird viel zu viel schlecht geredet. Wir haben jede Menge zu bieten, mit dem wir wuchern können."

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Zu dem Schlüsselsortiment, das er von Ursula Kwasny überreicht bekam, gehörte auch der Zündschlüssel für den Bürgermeister-Dienstwagen. Den schwarzen BMW will Klaus Krützen - der seine Wahlkampf-Termine im Smart abklapperte - ein Jahr nutzen, dann läuft der Leasing-Vertrag aus. Vorgängerin Kwasny riet ihm dazu, sich auch danach ein solches Auto zu gönnen: "Das wirst Du brauchen."

(NGZ)
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