Grevenbroich Klaus Krützen stellt Programm für die heiße Wahlkampf-Phase vor

Grevenbroich · Den Smart hat er schon einmal vor dem Willy-Brandt-Haus am Platz der Republik geparkt. Das kleine Auto will Klaus Krützen künftig als Dienstwagen nutzen - falls er das Rennen um den Bürgermeister-Sessel im Rathaus gewinnen sollte. "Der dicke BMW kommt dann weg", kündigt der Kandidat von SPD, Grünen, Linken und Freien Bürgern an. Damit will er in finanziell schlechten Zeiten ein Zeichen setzen. Gestern stellte Krützen sein Wahlprogramm vor.

 Bürgermeisterkandidat Klaus Krützen (r.) und SPD-Stadtverbandschef Daniel Rinkert gehen von einem Sieg bei einer Stichwahl am 27. September aus.

Bürgermeisterkandidat Klaus Krützen (r.) und SPD-Stadtverbandschef Daniel Rinkert gehen von einem Sieg bei einer Stichwahl am 27. September aus.

Foto: LB

Bei seiner "Tür-zu-Tür-Tour" hat der Neukirchener in den Ferien die Straßen im Stadtgebiet abgeklappert und sich bei vielen Bürgern vorgestellt. "Die Stimmung zum Wechsel ist da", schildert Krützen eine Erfahrung aus dem Häuser-Wahlkampf. Eine andere: Bei sieben Bewerbern würden sich noch viele schwer mit der Frage tun, wen sie am 13. September wählen sollen. "Ich muss die restliche Zeit nutzen, um zu beweisen, dass ich der Richtige bin", heißt seine Konsequenz.

Klaus Krützen will nun mit seinem Programm überzeugen. Eines seiner wichtigsten Vorhaben ist ein Leitbild 2030, das die Entwicklung Grevenbroichs in den nächsten 15 Jahren aufzeigen soll. Krützen will dabei auf eine größtmögliche Bürgerbeteiligung setzen. "Der Kontakt zu den Grevenbroichern ist mir ohnehin wichtig, ich möchte sie künftig mehr in die politischen Entscheidungen einbinden - etwa im Rahmen von regelmäßigen Stadtteilkonferenzen", sagt der 46-Jährige.

Was Krützen gar nicht gefällt: der in Grevenbroich gepflegte Repräsentationsaufwand eines Bürgermeisters. "Es kann nicht sein, dass jemand mit einer B7-Besoldung drei Stunden lang bei einem 80. Geburtstag sitzt und feiert", betont der Neukirchener, der seine Hauptarbeit im Rathaus sieht und dort auch Aufgaben in Fachbereichen übernehmen möchte. Da es ohne Repräsentation aber nicht geht, überlegt Krützen, die Zahl der Vize-Bürgermeister von zwei auf "drei oder vier" zu erhöhen - "wenn das kostenneutral möglich ist". Seine Ziele will er jetzt detailliert bei Bürgergesprächen und Sofa-Talks sowie auf seiner Seite im Internet artikulieren.

Klaus Krützen geht nicht davon aus, dass es am 13. September zu einer Entscheidung kommen wird: "Dafür ist die Anzahl der Bewerber zu hoch." Seine Prognose: Es wird zu einer Stichwahl Kwasny gegen Krützen kommen. "Das ist mein Ziel", sagt der Kandidat: "Denn dann wird es funktionieren."

(wilp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort