Grevenbroich Kloster: Bruno Robeck erster gewählter Prior

Grevenbroich · Seit dem 1. Januar ist das Kloster Langwaden kirchenrechtlich selbstständig. Am Mittwoch wurde daher erstmals ein Prior gewählt.

 Zufrieden nach der Wahl: Prior Bruno Robeck (links) und Generalabt Dom Mauro Giuseppe Lepori (Mitte) sowie Abt Thomas Denter.

Zufrieden nach der Wahl: Prior Bruno Robeck (links) und Generalabt Dom Mauro Giuseppe Lepori (Mitte) sowie Abt Thomas Denter.

Foto: lothar Berns

Auf dem Weg ins Besprechungszimmer huscht Pater Bruno Robeck ein Lächeln über das Gesicht. Es ist gestern Vormittag, zehn Uhr, und gerade hat der 43-Jährige seinen Treueeid abgelegt. Um 9.15 Uhr hatten sich die sieben im Kloster Langwaden lebenden Mönche im Kapitelsaal eingefunden, um erstmals in der Geschichte des Klosters ihren Prior selbst zu wählen. Möglich machten dies jene Dokumente, die der Generalabt des Zisterzienserordens, Dom Mauro-Giuseppe Lepori, am Abend des 1. Januars unterzeichnete. Sie regeln die vollständige kirchenrechtliche Selbstständigkeit des Klosters.

Erster Akt war gestern die Wahl des Priors. Mit Bruno Robeck wird Bewährtes fortgesetzt: Bereits vor neun Jahren war der schlaksige Mönch, den es einst aus Berlin-Charlottenburg ins Kloster Langwaden verschlagen hatte, zum Prior ernannt worden. Mit der jetzt erfolgten Wahl wurde er sozusagen im Amt bestätigt. "Die Wahl zeigt, dass die Gemeinschaft mit dem eingeschlagenen Weg zufrieden ist und ihn mit mir weiter gehen möchte", erklärt Pater Bruno.

Die Wahl erfolgte unter dem Vorsitz von Generalabt Dom Mauro-Giuseppe Lepori und in Anwesenheit von Abt Thomas Denter aus Marienstatt. Zum Wahlergebnis und zu möglichen Mitbewerbern äußern sich die Mönche nicht. Bei Nachfragen berufen sie sich auf das Wahlgeheimnis und beweisen, dass sie das Schweigegelübde auch in diesem Zusammenhang ernst nehmen. Nimmt man die Stimmung im Kloster und die kurze Zeit, die für die Wahl benötigt wurde, ist von Mitbewerbern und mehreren Wahlgängen aber nicht auszugehen.

Mit bürgerlichem Namen heißt der Prior eigentlich Michael Robeck. Nach dem Abitur an der katholischen Liebfrauenschule in Charlottenburg und dem Eintritt ins Kloster Langwaden erhielt er den Ordensnamen Bruno. Robeck studierte Theologie in Einsiedeln (Schweiz) und Benediktbeuren. 1994 legte er die Ewigen Gelübde ab. Vier Jahre später wurde er vom damaligen Kölner Weihbischof Friedhelm Hofmann zum Priester geweiht. Bis zu seiner Ernennung zum Prior war Pater Bruno als Gästepater tätig und hielt vor allem Einkehrtage für Gruppen und Einzelexerzitien. In seine Amtszeit als Prior fielen die Neustrukturierung der Betriebe des Klosters sowie umfassende Sanierungsarbeiten am Gebäude. "Unser Ziel für die Zukunft ist, dass die Gemeinschaft weiter wächst", sagt Prior Bruno.

Mit der kirchlichen Selbstständigkeit und der Wahl ist für Abt Thomas Denter hingegen eine Aufgabe abgeschlossen, die er stets gerne ausgeführt hat: Er fungierte als eine Art Aufsichtsperson. Bislang mussten die Langwadener Mönche alle Klosterangelegenheiten mit Denter abstimmen. "Sie haben mir die Aufgabe aber immer leichtgemacht", sagt Abt Thomas Denter. Auch in Zukunft werde er die Brüder in Langwaden gerne besuchen — als Gast.

Gut möglich, dass er dann auch neue Gesichter sieht. Ab Ende des Monats wird ein Interessent ins Kloster ziehen, der sich ein Leben in der Gemeinschaft der Langwadener Mönche vorstellen kann. Frater Rafael hingegen hat die Zeit als Novize bald hinter sich: Er legt im März seine Gelübde ab. Ewig sind diese allerdings noch nicht, sondern zunächst für drei Jahre gültig.

(NGZ/ac)
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