Grevenbroich Konfirmanden zeichnen Comics

Grevenbroich · An einem Comic-Workshop mit Rüdiger Pfeffer nahmen Konfirmanden teil.

 Der Künstler Rüdiger Pfeffer beim Comic-Workshop mit Konfirmanden.

Der Künstler Rüdiger Pfeffer beim Comic-Workshop mit Konfirmanden.

Foto: Woi

Pfarrer Hans-Herrmann Moll und seine Frau Iris hatten den Konfirmanden am Samstagnachmittag etwas ganz Besonderes zu bieten: Einen Comic-Workshop mit Rüdiger Pfeffer. Der 58-Jährige, der an der Düsseldorfer Kunstakademie Malerei und in Münster Grafikdesign studiert hat, verstand es, den Kids die Scheu vor dem schnellen Strich mit dem Edding zu nehmen: "Weniger ist mehr", lautet eine der Grundregeln.

Was haben Comics mit Kirche zu tun? Eine ganze Menge, wenn sie von Rüdiger Pfeffer stammen. "Ich wäre auch gerne Pfarrer geworden", verriet der bibelfeste Mann, der unter anderem eine Kinderbibel illustriert hat.

Die zwölf Jungen und drei Mädchen erfuhren unter anderem, dass ein schräges Dreieck und ein gerades Dreieck die Grundformen sind, aus denen Comic-Helden entstehen können. Der von Pfeffer vertretene Minimalismus erfordert auf der anderen Seite, dass jeder Strich sitzen muss. "Mit drei Linien - zwei für die Augenbrauen und eine für den Mund - kann man jeden Gesichtsausdruck gestalten", hörten die 13 bis 14 Jahre alten Kids. Eine hochgezogene Augenbraue macht aus dem Normalo einen Schlaumeier und wer Zähne zeigt, ist sichtlich zerknirscht. Wenn beide Augenbrauen nach oben zeigen, heißt das, dass da jemand ganz schön böse ist. Der Samariter ist hilfreich und gut - und die Konfirmanden lernten, wie man Empathie in ein Gesicht zaubert.

Und sie lernten, dass eine horizontale Acht die ideale Ausgangsform für ein Boot ist. Der Maestro empfahl zu variieren: "Mal das Ganze zeigen, dann wieder nur ein Detail." "Die Speisung der 5000" als Comic wäre keine Fleißaufgabe für die Ewigkeit: Rüdinger Pfeffer machte deutlich, dass eine Menschenmenge mit wenigen Figuren dargestellt werden kann, ebenso wie für die Darstellung einer Stadt wenige Gebäude reichen, und zwar in Form von Rechtecken beziehungsweise Kreisen.

Alana Dahlheim gehörte zu den Konfirmanden, die besonders eifrig bei der Sache waren: "Ich mag Kunst sehr, bin da so richtig in meinem Element", sagte die 14-Jährige. Und bei Comics, das hatte sie sehr bald raus, kommt es auf den schnellen Strich an.

(barni)
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