Grevenbroich Kreis warnt vor betrügerischem Welpen-Handel

Grevenbroich · Grevenbroicher muss Hund aus Rumänien in Quarantäne geben. Veterinäramt: Tollwut droht.

Illegaler Handel mit Hundewelpen - solche Fälle erlebt das Kreisveterinäramt in jüngster Zeit immer wieder. Häufig stammen die Welpen aus dem osteuropäischen Ausland. Dort wurden sie unter tierschutzwidrigen Bedingungen gezüchtet und ohne Schutzmaßnahmen gegen Tierseuchen nach Deutschland gebracht, um über das Internet zum Kauf angeboten zu werden.

Frank Schäfer, Leiter des Veterinäramtes, und seine Mitarbeiter wurden jüngst auf einen Fall in Grevenbroich aufmerksam. Ein Hundehalter hatte einen Cane-Corso-Welpen aus Rumänien unter Missachtung der tierseuchenrechtlichen Anforderungen nach eigenen Angaben geschenkt bekommen. Bei der Überprüfung waren die Papiere nicht vorhanden; außerdem war der Tollwut-Impfstatus unklar. "Deshalb muss der Welpe nun in Quarantäne bleiben, bis feststeht, dass er nicht mit dem Tollwutvirus infiziert ist", sagt Amtsleiter Schäfer. "Dies ist zwar für die Entwicklung des Tieres ungünstig, soll aber verhindern, dass Menschen oder andere Tiere angesteckt werden." Mit dem Tollwutvirus können sich praktisch alle Säugetierspezies und damit auch Menschen infizieren. Die Krankheit endet immer tödlich.

Deutschland gilt im Gegensatz zu einigen osteuropäischen Ländern laut der Weltorganisation für Tiergesundheit seit 2008 als tollwutfrei. Sollte ein Hund mit unklarem Tollwutstatus, nicht gültigen oder gefälschten Papieren eingeführt werden, muss dieser bis zu sechs Monate auf Kosten des Tierhalters in einer Quarantäne gehalten werden.

Annette Kern, Tierärztin der Kreisverwaltung, berichtet, dass die Hunde meistens aus Massenzuchten ohne Rücksicht auf Gendefekte oder Überzüchtungen stammen. "Die Erbkrankheiten bei Welpen oder Junghunden sind für den Käufer oft nicht zu erkennen. Einige Wochen später sind oft teure tierärztliche Behandlungskosten die Folge - die Verkäufer sind nicht mehr greifbar", sagt die Expertin. Wer nicht geimpfte Welpen nach Deutschland importiert, muss mit einer Geldbuße rechnen.

Wer beim Hundekauf unsicher ist, ob das Tier mit gültigen Papieren und einer gültigen Impfung verkauft wird, sollte beim Tierarzt oder dem Veterinäramt nachfragen.

(NGZ)
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