Grevenbroich Künftig Leinenzwang im Wald?

Grevenbroich · Holger Holzgräber (SPD) setzt sich für eine Änderung der Leinenpflicht ein.

 Hunde sollen in städtischen Waldgebieten künftig nicht mehr unangeleint laufen dürfen.

Hunde sollen in städtischen Waldgebieten künftig nicht mehr unangeleint laufen dürfen.

Foto: dpa

Freilaufende Hunde im Wald, unter anderem im Tiergehege, sorgen zunehmend für Verärgerung. Das erklärt SPD-Ratsherr Holger Holzgräber. "Wir sollten darüber diskutieren, ob wir einen generellen Leinenzwang für Hunde in städtischen Waldgebieten einführen, zumindest aber im Wildtiergehege im Bend", erklärt der Politiker.

In den vergangenen Monaten haben laut Holzgräber die Klagen über Hunde zugenommen, die unangeleint "andere Hunde attackieren und jagen, aber auch Passanten anspringen. Das darf einfach nicht sein", sagt Holzgräber. "Viele Menschen haben Angst, wenn ihnen ein Hund entgegenrennt. Es kann nicht sein, dass Spaziergänger mittlerweile bestimmte Wege meiden, weil sie aus Erfahrung wissen, dass dort Hundehalter ihre Tiere unangeleint laufen lassen."

Holzgräber weiß auch schon von Anzeigen. Zudem sei schon "mehrfach beobachtet worden, dass frei laufende Hunde im Bend in die Gehege eindringen und dort gehaltene Tiere jagen".

Solchen Vorkommnissen will der Kommunalpolitiker künftig einen Riegel vorschieben. Laut Landeshundegesetz in Verbindung mit der städtischen Gefahrenabwehrverordnung besteht im Grevenbroicher Stadtgebiet allgemeiner Leinenzwang für Hunde, "sofern sie sich innerhalb im Zusammenhang bebauter Ortsteile aufhalten", erläutert Stadtsprecher Andreas Sterken.

In Waldgebieten besteht laut Landesforstgesetz "Leinenzwang für alle gefährlichen Hunde. Für alle übrigen Hunde besteht ein solcher nur abseits der üblichen Wege", wie die Stadt weiter informiert.

Das reicht Holger Holzgräber nicht. "Viele Hunde halten sich doch nicht an Wege, wenn sie etwa ein Wildtier wittern oder wenn sich ein anderer Hund nähert", oft würden sie dann nicht den Rufen ihres Halters folgen. "Das Tiergehege ist ein sehr beliebtes Naherholungsgebiet. Das müssen wir schützen", betont Holger Holzgräber. Er ist auch in der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) aktiv, die sich um das Angebot kümmert. "Dort befindet sich auch ein schöner großer Spielplatz. Wir müssen auch an die dort spielenden Kinder denken und verhindern, dass frei laufende Hunde dort Kot hinterlassen."

Bei Einführung von allgemeinem Leinenzwang im Wald muss laut Holzgräber auch darüber nachgedacht werden, für Hunde umzäunte Freilaufanlagen einzurichten. Und er erklärt: "Es geht um einige uneinsichtige Hundehalter, wegen denen andere leiden müssen."

(NGZ)
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