Grevenbroich Künstler Heinz Gilges zeigt seine neuen Tafelbilder in Grevenbroich

Grevenbroich · Heinz Gilges ist jetzt 85 Jahre alt und stellt zum ersten Mal in der Galerie Judith Dielämmer an der Alten Bergheimer Straße in Grevenbroich aus. "Neue Tafelbilder" heißt der schlichte Titel, die sein Alter übrigens nicht verraten: Das liegt nicht nur an der peniblen Ausführung, sondern auch an der Art der Malerei - eine Malerei, die auf das Wesentliche reduziert ist, die erkennen lässt, dass der Architekt Gilges an der Werkkunstschule in Krefeld studiert hat.

 Heinz Gilges aus Neuss stellt in der Galerie Dielämmer aus.

Heinz Gilges aus Neuss stellt in der Galerie Dielämmer aus.

Foto: L. Berns

Gilges, Ur-Neusser, Architekt, Maler und Oldtimer-Liebhaber, verströmte eine bisschen Wehmut bei der Vernissage: "Ich gehe davon aus, dass dies meine letzte Ausstellung ist, weil sich mein Alter schon bemerkbar macht", berichtete er. Seine erste Ausstellung hatte er bereits 1950, vor nunmehr 67 Jahren.

Kaum zu glauben, dass Gilges auch mal gegenständlich gemalt hat. Daran erinnert jetzt nichts mehr. Modischen Tendenzen ist er noch nie gefolgt, aber der 85-Jährige hat sich jetzt endgültig von allem Überflüssigen befreit. Sich überlappende geometrische, das heißt zumeist viereckige Formen geben den Ton an, wobei sich die Bilder im vorderen Raum von denen im hinteren abheben: Vorne geht es dunkler zu, da gibt es schon mal schwarze Hintergründe, größere Kontraste und eine größere, aber nicht wirklich große Vielfalt an Farben. Im hinteren Raum geht es heller zu, die geometrischen Formen strahlen in einem dezenten metallenen Glanz. Erstaunlich, wie gut Heinz Gilges die Farbverläufe hinkriegt. Er benutzt seit einiger Zeit nicht mehr Leinwände, sondern trägt die Farben auf Holztafeln auf - und auch die Art des Farbauftrags hat sich geändert: Statt zum Pinsel greift Gilges jetzt zur Sprühdose.

Janne Gronen führte bei der Vernissage in die Ausstellung ein: "Seit 2002 malt Heinz Gilges solch konstruktivistische Tafelbilder." Seine Bilder entwickelten räumliche Tiefe und man spüre förmlich die Reduzierung auf das Wesentliche. Janne Gronen ertappe sich immer dabei, "im Kopf an den Flächen herumzufummeln" - ein Zeichen dafür, dass die Werke von Heinz Gilges die Fantasie des Betrachters anregen.

Die Ausstellung an der Alten Bergheimer Straße 7 ist noch bis zum 9. April zu sehen, und zwar jeweils freitags von 18 bis 20 Uhr und sonntags von 14 bis 16 Uhr.

(barni)
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