Grevenbroich Kwasny: Flugblätter gegen Flüchtlinge sind eine "Sauerei"

Grevenbroich · Vielen Neurathern und Frimmersdorfern ging es gestern wie Bürgermeisterin Ursula Kwasny. "Das ist eine Sauerei", kommentierte die Verwaltungs-Chefin ein am Wochenende verteiltes Flugblatt der Partei "Die Rechte".

Diese ist dem Verfassungsschutz bekannt, agiert seit 20. April 2013 in Grevenbroich und Neuss. Dachorganisation ist der Kreisverband Düsseldorf/Mettmann/Soligen. Dessen Vorstandsmitglieder sollen - so der Bericht des Verfassungsschutzes 2013 - zuvor im NPD-Kreisverband aktiv gewesen sein. Anzeigen bei der Polizei waren nicht erstattet worden. "Wir könnten auch nur dann handeln, wenn dort ein Straftatbestand erfüllt ist, wie etwa Beleidigung oder Volksverhetzung", erläutert ein Sprecher.

"Das ist schlimm, dass es so etwas bei uns gibt", sagte der Neurather CDU-Ortsvereinsvorsitzende Edgar Uebber. Einer solchen Hetze dürfe niemand tatenlos zusehen. "Dagegen hilft nur Aufklärung. Die Info-Veranstaltung der Stadt über die Asylunterkunft war richtig, wenn auch zu spät", so Uebber. Entsetzt zeigte sich SPD-Stadtverbandschef Daniel Rinkert: "Dieses Flugblatt spiegelt nicht die Welle der Hilfsbereitschaft für die Flüchtlinge wieder, die nach dem Info-Abend ausgesprochen ist." So sollte ein deutliches Zeichen gegen Fremdenhass gesetzt werden: "So etwas wie Pegida darf es in Grevenbroich nicht geben."

Ursula Kwasny besuchte gestern Nachmittag selbst die Familien in der früheren Grundschule und stellte sich dort vor. "Ich bin dort sehr freundlich empfangen worden", sagt sie danach.

(NGZ)
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