Grevenbroich Kwasny verstärkt ihr karitatives Engagement

Grevenbroich · Auch nach ihrer Zeit als Verwaltungschefin ist Ursula Kwasny immer noch ein gern gesehener Gast bei vielen Feiern und Veranstaltungen.

 Ursula Kwasny (63) schreibt zurzeit an ihrem Buch, in dem sie schönen Seiten des Bürgermeisteramts aufschreiben möchte.

Ursula Kwasny (63) schreibt zurzeit an ihrem Buch, in dem sie schönen Seiten des Bürgermeisteramts aufschreiben möchte.

Foto: Lothar Berns

In ein "tiefes Loch" ist sie nicht gefallen, nach all den Schicksalsschlägen dieses Jahres. Im Gegenteil: "Ich fühle mich gut und habe alle Hände voll zu tun", sagt Ursula Kwasny. Vor allem die heimischen Vereine, zu denen sie als Vizebürgermeisterin und später als oberste Repräsentantin der Stadt stets einen engen Kontakt hielt, stehen ihr weiterhin treu zur Seite. "Ich werde viel eingeladen. In der Vorweihnachtszeit gibt es kaum einen Abend, an dem ich vor 23 Uhr zu Hause bin", sagt die 63 Jahre alte Neuratherin.

Hinter Ursula Kwasny liegen schwere Monate. Die Wahlniederlage schmerzt sicherlich, noch mehr aber der frühe Tod ihres Mannes. "Ich habe befürchtet, dass mir das gerade in der Adventszeit sehr zu Herzen gehen würde", sagt Kwasny: "Doch ich bin froh darüber, dass mich diejenigen, die mir immer gewogen waren, so gut aufgefangen haben." Dabei spricht sie nicht von "ihrer" CDU, sondern vielmehr von den Schützen-, Heimat- oder Gesangvereinen, die sie einfach mal anrufen und einladen - zum Konzert, zum Rettichessen oder einfach mal zum Klönen.

Früher, vor ihrer Zeit als Bürgermeisterin, war sie Mitglied des Kirchenvorstandes und des Pfarrgemeinderates, heute engagiert sich die 63-Jährige wieder als Lektorin in ihrer Gemeinde. In der 10-Uhr-Messe in St. Lambertus liest Ursula Kwasny Texte aus dem Alten und dem Neuen Testament vor. Seit einigen Wochen engagiert sie sich darüber hinaus in der Orts-Caritas und übernimmt Krankenbesuche.

"In der Regel bringe ich ein kleines Geschenk mit - ein Gästetuch mit Seife, einen Schreibblock mit Stift. Halt nützliche Dinge, die man als Patient in einem Krankenhaus gut gebrauchen kann", erklärt sie. Die Neuratherin überlegt nun, sich im neuen Jahr noch stärker in der Caritas zu engagieren, vielleicht als Koordinatorin in der Pfarreiengemeinschaft "Vollrather Höhe", der sechs Gemeinden angehören. "Gemeinsam könnten wir viel bewegen. Das wäre eine Aufgabe, die mir Spaß machen würde", sagt sie.

Zur Stadtverwaltung hegt Ursula Kwasny immer noch einen guten Kontakt. Täglich öffnet sie ein Päckchen im Adventskalender, den ihr die Wirtschaftsförderung zusammengestellt und mit kleinen Überraschungen versehen hat - etwa mit einer Einladung zum "Schnee-Ball" oder zu einem Gratis-Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt. "Eine schöne Idee", meint Ursula Kwasny. Die Beigeordnete Barbara Kamp, die vom Rat vorzeitig entlassen wurde, hat sie vor einigen Tagen persönlich verabschiedet, mit einem Essen im Restaurant, "Drei Könige" in Kapellen, zu dem auch die Fachbereichsleiter eingeladen waren. "Ich finde, das gehört sich so", sagt die ehemalige Bürgermeisterin.

Den Heiligen Abend wird Ursula Kwasny mit ihrer Tochter verbringen. "Es ist das erste Fest ohne meinen Mann, das wird nicht leicht", sagt sie. Das Lieblingsgericht ihres verstorbenen Gatten wird sie am ersten Weihnachtstag ihrer 15-köpfigen Familie kredenzen - "dann ist das ein kleines bisschen so, als ob er bei uns wäre".

(NGZ)
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