Grevenbroich Ladenschlusszeiten heiß diskutiert

Grevenbroich · Viele Bürger sind verärgert. Fachleute fordern einheitliche Öffnungszeiten.

Die Diskussion um die uneinheitlichen Öffnungszeiten in der Innenstadt schlägt hohe Wellen. Bei Facebook kommentierten zahlreiche Nutzer den NGZ-Artikel vom Samstag. Viele stimmen zu, dass es für Berufstätige schwierig ist, Behördengänge und Einkäufe mit den Öffnungszeiten zu vereinbaren. "Was früher mal war, kann man nicht mehr vergleichen. Immer mehr Menschen arbeiten zum Beispiel trotz Kindern auch Vollzeit, haben noch den Haushalt und die Kinder nebenbei zu managen, und müssen es auch noch bis 15.30 zum Bürgeramt schaffen, einkaufen bis 19.30 Uhr und zur Post", schreibt eine Nutzerin.

Andere betonen, dass mehr Einheitlichkeit wünschenswert wäre: "Es muss nicht samstags bis 18 Uhr alles offen sein, aber eine einheitliche Öffnungszeit wäre schon schön", schreibt eine Grevenbroicherin. Und die Coens-Galerie weist darauf hin, dass sich die angeschlagenen Öffnungszeiten von 8 bis 20 Uhr nicht auf die Geschäfte, sondern nur auf die Galerie als solche bezögen. Die Läden hätten individuelle Öffnungszeiten.

Einheitliche Öffnungszeiten befürwortet auch Birgitt Wachs von der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA), die derzeit die Fragebögen von Bürgern und Händlern zur Fortschreibung des Einzelhandelsstandortkonzeptes auswertet. Auch darin waren die Öffnungszeiten Thema. Ergebnisse könne sie noch nicht nennen, betont aber: "Einheitliche Kernöffnungszeiten sind wichtig. Wenn ich es schaffe, dass alle Läden beispielsweise von 10 bis 18 Uhr geöffnet sind, habe ich viel gewonnen." Wenn es in der Woche nicht gelinge "sollte wenigstens der Samstag einheitlich sein", betont Wachs.

Auch City-Manager Wolfgang Haensch plädiert für eine Verständigung auf Kernöffnungszeiten: "Ich weiß, dass das Thema schon angegangen wurde, es aber keinen durchschlagenden Erfolg gab", sagt er und fügt hinzu: "Wenn das ein Thema ist, können wir das gerne aufgreifen." Das stellt auch Heiner Schnorrenberg, Vorsitzender des Werberings, in Aussicht: "Wir haben vom Werbering schon oft appelliert, die Öffnungszeiten einheitlich zu gestalten." Im Mai stehe die Jahreshauptversammlung an, dann wolle er die Thematik erneut aufgreifen, kündigt Schnorrenberg an.

(NGZ)
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